Morgel und die Riesenameise (Teil 7 der Morgelgeschichten)

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Bildinhalt: Morgelgeschichte 7 - Morgel und die Riesenameise - Das Cover des gleichnahmigen elektronischen Buches - Das Bild zeigt eine Dieselameise im Wald. Im Vordergrund befindet sich ein Ameisenbau.

Autor: Jens K. Carl
Illustrator: Jens K. Carl
Altersempfehlung: ab 6 Jahren.

Mein Dank gilt:
Ingeborg Löffler aus Bad Langensalza,
einer guten Freundin.

Morgel und die Riesenameise

Stille herrscht weit und breit im Morgelwald. Früh am Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Waldboden mit wohliger Wärme überziehen, erwacht rundherum um einen uralten Erdhügel allmählich das Leben.

Zahlreiche winzige Hinweisschilder mit der Aufschrift: ›Hier gebieten die Königinnen der Kamete. Betreten verboten!‹, weisen die Bewohner des Morgelwaldes darauf hin, dass in diesem majestätisch anmutenden Bauwerk ein emsiges Insektenvolk sein Zuhause hat und unter keinen Umständen bei der Arbeit gestört werden will. Gut drei Meter misst der Insektenhaufen im Durchmesser und er dürfte gut einhundertfünfzig Zentimeter hoch sein.

Eine quirlige Gemeinschaft

Es ist ein stolzes und großes Volk. Es nennt sich das Quelltalameisenvolk. Genau genommen sind es drei Völker, die gleich von drei Königinnen in friedlicher Nachbarschaft regiert werden. Oberkönigin Kamete die Erste führt den nordnordöstlichen Teil des Ameisenstaates an. Ihre Tochter Kamete die Zweite ist die Mittelkönigin des südsüdwestlichen Abschnittes und Kamete die Vierzehnte ist die Tochter der Tochter und führt den Dritten, den westnordwestlichen Staat an.
Damals, vor vielen hundert Jahren, als sich die junge Königin Kamete die Erste hier im tiefen dunklen Wald mit ihrem Waldameisenvolk in der Nähe des Komstkochsteiches niederließ, herrschten Ruhe und Harmonie.
Zudem stand ihr Volk von Anfang an unter dem Schutz des Fürsten des Waldes, dem Waldkobold Munk Orgu-Telas, den man auch Morgel nennt. Er beschert den Insekten bis heute ein ewiges Leben. So konnte die Königin unzählige Nachkommen hervorbringen und ließ die Gemeinschaft auf fast eine Million Ameisen anwachsen.

Der Ameisenbau erwuchs abseits der Wege. Zu jener Zeit gab es nur wenige Trampelpfade durch den Wald, auf denen Fremdlinge, wie etwa Mönche aus dem nahegelegenen Kloster, Waldarbeiter, Handwerker oder Wanderer aus den angrenzenden Siedlungen entlangliefen. Es gab kaum Schneisen im Unterholz, auf denen die Reiter der Landgrafen zwischen der Wallburg und der Schowingburg durch den Wald trabten. Und es gab schon gar keine breiten Wege, auf denen ein von Ochsen oder Pferden gezogenes Fuhrwerk hätte entlangfahren können. Man vermochte also von jeher ungestört und friedlich dem täglichen Treiben und Streben nachzugehen.

Heutzutage jedoch ist es vorbei mit der Ruhe, denn nun führen ein befestigter Fahrweg und ein Wanderpfad dicht am Ameisenbau vorüber. Dauerlärm ist tagsüber angesagt und hin und wieder lässt eines der vorbeifahrenden Eisengefährte das enorme Bauwerk der Quelltalameisen in seinen Grundfesten erschüttern.
Schon seit Längerem drängt der Ältestenrat der Gemeinschaft am Komstkochsteich, zu dem die Kreuzspinne Esmeralda, der Lehrer Dachs, der Waldkauz Schröder und der Waldkobold Morgel gehören, die Königinnen dazu, ihre Völker in die Umgebung der Wurzelhöhle umzusiedeln. Nicht zuletzt auch deshalb, um innerhalb des Zauberbannes, den die Zaubertannen Albasol und Albamon gewähren, vor fremden Blicken und allerlei Gefahren geschützt zu sein. Jedoch lehnten sie dies mit den Worten: ›Einen alten Baum verpflanzt man nicht!‹ immer wieder ab.

Und so kommt es, wie es kommen muss. Ein Unglück naht.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 7 - Morgel und die Riesenameise - Das Bild zeigt eine Dieselameise im Wald. Im Vordergrund befindet sich ein Ameisenbau und ein Hinweisschild.

»Och, ja, das wird ein wahrlich schöner Tag. Zum Glück war heute Nacht alles friedlich«, rekelt sich Mittelwächterin Wamyra zur Ersten, Nummer 63 und streckt ihre sechs Beine von sich. »Gleich ist Wachwechsel. Wach auf Wamyra zur Ersten, Nummer 681, bevor dich die Oberwächterin beim Pennen erwischt.«
»Ja, ja, lass die mal schnaufen«, stammelt Unterwächterin Wamyra zur Ersten, Nummer 681 leise vor sich hin. »Ich freue mich auf mein Bettchen. Es gibt nichts Langweiligeres, als Nacht für Nacht Wache zu schieben. Wozu nur das Ganze? Seit Hunderten von Jahren ist hier nicht die Bohne passiert.«

»Achtung! Zum Wachwechsel angetreten«, befiehlt Oberwächterin Wamyra zur Ersten, Nummer 6. »Aber zack zack!«
»Huch, da ist sie bereits«, ist Unterwächterin Wamyra zur Ersten, Nummer 681 überrascht. Schnell wirft die Ameise ihr Schild über, schnappt ihre Lanze, reiht sich fix in die lange Ameisenschlange ein und schon geht es im Gleichschritt hinein in den nordnordöstlich gelegenen Stollen des Ameisenbaues. Gut fünf Meter müssen sie abwärts marschieren, mal geht es nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links. Immer tiefer steigen die Wächterinnen hinab, um ihre Schlafplätze auf Ebene minus zweiunddreißig zu erreichen. Zuvor schlagen sie sich in der Kantine auf der achten Ebene noch schnell ihre Bäuche voll, mit all den Leckereien, die bereits von den Trägerinnen herangeschafft worden waren.

Im Inneren des Ameisenbaues geht es hektisch und laut zu. Es ist feucht und stickig. Emsig sind die vielen Arbeiterinnen auf allen Etagen am Werkeln. In dem einen Gang sind Stützbalken auszubessern, in einem anderen ist der Weg von Schutt und Müll freizuräumen, in einem dritten Stollen betten die Ammen ihre Brut um.

»Aus dem Weg! Aus dem Weg!«, ruft Oberspäherin Smaura zur Ersten, Nummer 4 und flitzt an den Wächterinnen vorbei nach draußen. Wie auf einen Bindfaden gereiht, schreiten ihr unzählige Mittelspäherinnen, Unterspäherinnen und Hilfsspäherinnen, ausgerüstet mit Ferngläsern und Funksprechgeräten, im Laufschritt hinterher.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 7 - Morgel und die Riesenameise - Das Bild zeigt Ameisen im Laufschritt und Gänsemarsch.

»Boah, ist das eine Schufterei«, beschwert sich Hilfsbauarbeiterin Bmeiso zur Ersten, Nummer 2567. »Und wofür das Ganze. Mir tut schon arg der Rücken weh.«
»Denkmalschutz, meine Liebe, Denkmalschutz!«, antwortet Mittelbauarbeiterin Bmeiso zur Ersten, Nummer 27. »Immerhin ist die Bude fast tausend Jahre alt.«
»Eben, das meinte ich ja«, gibt Bmeiso zur Ersten, Nummer 2567 zu bedenken. »Warum bauen wir nicht eine neue Unterkunft? Dieses ewige Ausbessern und Reparieren sind doch öde, anstrengend und komplett für die Katz.«
»Quatscht hier nicht rum und macht eure Arbeit«, zischt Oberbauarbeiterin Bmeiso zur Ersten, Nummer 2 ihre Bauarbeiterinnen an. »Ihr seid zum Schaffen und nicht zum Denken da.«

Plötzlich bebt die Erde. Es rumpelt und wackelt, dass sich die Balken biegen. Hier und da prasseln Erdklumpen aus der Decke und versperren die Gänge. Sekunden später ist es auch schon wieder vorbei.

Auf Ebene minus achtzehn räumen die Ammen hastig die Ameiseneier und Larven zurück in die Brutschränke, die bei dem Beben herausgefallen sind.
»Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert«, ruft Oberamme Aomsi zur Ersten, Nummer 1 ihren Helferammen zu. »Macht schnell, die Eier dürfen nicht auskühlen.«

Unterdes graben unzählige Bauarbeiterinnen die Wege frei und stützen die baufälligen Bereiche wieder mit Holzbalken ab.
»Los! Haltet euch ran«, befiehlt Unterbauarbeiterin Bmeiso zur Ersten, Nummer 288 ihren Hilfsbauarbeiterinnen. »Bald ist der nächste Wachwechsel, dann müssen die Stollen wieder frei sein.«
»Wie sieht es bei euch aus?«, fragt Oberbauarbeiterin Bmeiso zur Ersten, Nummer 2 ihre Kollegin aus dem Westflügel, die Oberbauarbeiterin Bmeiso zur Vierzehnten, Nummer 2. »Habt ihr große Schäden zu beklagen?«
»Nein, halb so wild«, antwortet die Oberbauarbeiterin Bmeiso zur Vierzehnten, Nummer 2. »Eine Brutkammer ist eingestürzt, aber zum Glück wurde niemand verletzt und die Eier und Larven sind alle heile geblieben.«

»Was war das?«, fragt Hilfsträgerin Tmüra zur Ersten, Nummer 5745 die Oberträgerin. »So etwas habe ich ja noch nie erlebt.«
»Das war sicher so ein Eisengefährt, welches oben auf dem Waldweg vorbeigefahren ist«, antwortet Oberträgerin Tmüra zur Ersten, Nummer 5. »So etwas kommt hin und wieder vor. Das ist nicht schlimm. Du bist eben sehr jung, daher hast du bisher noch kein Erdbeben erlebt.«
»Was ist das, ein Eisengefährt?«, möchte die Hilfsträgerin wissen.
»Das sind riesige, gefährliche Monster«, macht Unterträgerin Tmüra zur Ersten, Nummer 545 der jungen Hilfsträgerin Angst. »Brummend und kreischend überrollen diese Eisendinger alles und jede, was nicht bei drei im Bau verschwunden ist.«
»Ach sei doch still und mach deine Arbeit«, schimpft die Oberträgerin. »Ich möchte hier keine Zankereien erleben.«

Ein schauriges Unglück

Schon wieder fängt der Boden an zu zittern. Diesmal sind das Rumpeln und Wackeln noch viel heftiger als beim letzten Mal. Unter lautstarkem Getöse stürzen allerorts ganze Sektionen des Ameisenbaues in sich zusammen. Tausende Soldatenameisen stürmen sogleich an die Oberfläche, um dort für Ordnung und Sicherheit zu sorgen und einen möglichen Angriff von wem auch immer abzuwehren. Die Ameisenspäherinnen rufen über Funk um Hilfe und warnen vor dem weiteren Einsturz des Baues.

»Achtung, Achtung! Dieses Eisengefährt kommt direkt auf uns zugerollt«, warnt Oberspäherin Smaura zur Ersten, Nummer 4 zur Tür des Nordostflügels hinein.
»Oh weiowei! Wir sind verloren. Rette sich, wer kann«, ruft eine Unterbauarbeiterin.
»Stopp! Haltet euch streng an den Notfall- und Katastrophenplan. Rettet zuerst die Königinnen und die Brut!«, brüllt Oberwächterin Wamyra zur Ersten, Nummer 6 hinterher.

Das riesige eiserne Ungetüm rollt rappelnd und tosend rückwärts ins dichte Unterholz hinein und geradewegs auf den Ameisenbau zu. Unzählige Soldatinnen stellen sich den Gummirädern mit Speeren und Lanzen entgegen. Vergebens. Sie können das Eisengefährt nicht aufhalten. Auch das Versprühen brennender Ameisensäure tut dem Gefährt nichts an.

Quietschend und knarrend rollt das Fahrzeug auf den Erdhügel zu und knallt mit voller Wucht gegen den Baumstumpf, der im Inneren des Ameisenbaues verborgen ist und bringt so das gesamte Bauwerk zum Einsturz. Die Hinterachse drückt den Stumpf der Jahrtausende alten Eiche, welcher das Dach des metertiefen Baues bildet, weit in den Boden hinein. Ebene für Ebene, Sektion für Sektion brechen in sich zusammen. Das lockere Erdreich rieselt in die Tiefe und legt so das morsche Wurzelwerk des Eichenstumpfes frei.

Willi, der Fahrer des Eisengefährtes, hatte doch glatt vergessen, die Handbremse anzuziehen, bevor er ausgestiegen war, um einen großen Stein vom Waldweg zu räumen. Ungläubig musste der dickbäuchige Mann mit roter Knollennase und grauem schütterem Haar zuschauen, wie sein kleiner Kipper rückwärts davonrollte. Er rannte noch hinterher, doch seine Kräfte ließen schnell nach und so konnte er das Fahrzeug nicht mehr aufhalten.

Später versucht Willi, sein Gefährt wieder aus dem Loch herauszufahren. Vor, zurück, vor, zurück. Immer tiefer wühlen sich die Räder in den weichen Waldboden hinein. Es gelingt ihm nicht. Er steigt aus und beäugt den Schaden, den er angerichtet hat. Das Fahrwerk hat sich mit dem Baumstumpf verkeilt. Die Hinterachse steckt am Rand des rund drei Meter tiefen Loches fest und das Erdreich wird nur noch von einigen dickeren Wurzeln gehalten. Zudem hat sich ein dünner Ast in den Dieseltank gebohrt.
Was habe ich nur getan? Welch ein Pech, schießt es Willi durch den Kopf. Plötzlich fasst sich der alte Mann an die Brust, stöhnt kurz laut auf und bricht bewusstlos zusammen.

Ein geordnetes Chaos

Die Kunde vom Unglück macht schnell im Morgelwald die Runde. Hastig kommen der Waldkobold Morgel, Lehrer Dachs, der kleine Bär Dinco und Fuchs Lothar vom Hocksloch angebraust und schauen geschockt in den riesigen Krater, wo früher der gigantische Ameisenbau aus dem Boden ragte.
Der Dachs und Keiler Karlo machen sich am Gefährt zu schaffen und versuchen, das Eisending aus der Grube zu ziehen. Dinco sammelt Gehölze zusammen, um diese in das Loch hinabzulassen, damit die Ameisen daran herausklettern können.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 7 - Morgel und die Riesenameise - Das Bild zeigt das tiefe Loch eines eingestürzten Ameisenbaues. Die Dieselameise ist herrenlos rückwärts in den Bau gerollt. Waldkobold Morgel, Lehrer Dachs, der bär Dinco und Lothar vom Hocksloch, der Fuchs, stehen erstaunt neben dem großen, tiefen Grube. Der Waldkauz Schröder und die Stockente Gustev flattern aufgeregt umher.

Mittlerweile sind auch die Bache Wilma und ihre Frischlinge Ben, Ken und Molli eingetroffen und alle vier helfen sofort mit.
Waldkauz Schröder, die Spatzen Fridolin und Sparky erkunden das Gelände, wo sich ein geeigneter Platz einrichten lässt, auf dem sich alle versammeln können, und wo ein Lazarett errichtet werden kann. Die Eichhörnchen Tammy und Yammy tragen frisches Blattwerk herbei, auf dem die Verletzten versorgt werden können. Alle arbeiten wie eine eingespielte Mannschaft Hand in Hand zusammen.
Geschrei, Hilferufe und Wehklagen der verunglückten Ameisen sind aus dem Loch zu hören. Ein immenses Gewusel spielt sich am Grund der Grube ab. Es scheint, als würde dort unten das reinste Chaos herrschen, doch wer genauer hinschaut, entdeckt einen ausgeklügelten Rettungsplan hinter dem Geschehen. Jede einzelne der Millionen Ameisen, die in diesem Bau wohnen, folgt instinktiv ihrer Aufgabe, räumt Schutt beiseite, rettet Artgenossinnen oder ist an der Bergung der Bruteier, Larven und Puppen beteiligt. Auch die Vorräte für den nächsten Winter werden geborgen und emsig aus dem Loch gehievt.

Ein auserwählter Trupp aus Ameisenmännchen, Oberbauarbeiterinnen, Obersoldatinnen und Oberwächterinnen gräbt bis zur Erschöpfung nach den Königinnen.
Kamete die Vierzehnte ist schnell gefunden und wird von zehn Trägerinnen nach oben bugsiert. Sie ist zum Glück unverletzt. Wenige Zeit später kann auch Kamete die Erste zutage gefördert werden. Sie wurde beim Einsturz des monströsen Baues in ihrem Thronsaal eingeklemmt und verschüttet. Sie hat eine schwere Wunde am Kopf davongetragen und muss dringend verarztet werden. Kamete die Zweite bleibt jedoch für lange Zeit verschollen.

Emsig errichten Bauarbeiterinnen zusammen mit den Ammen ein kleines Lazarett und kümmern sich dort um ihre verletzten Artverwandten. Auch Kamete die Erste wird hier versorgt. Es kommt auf jede Sekunde an.
Die Hunde Paschinka und Antony vom Leinetal spüren Willi, den Fahrer der Riesenameise, im Gebüsch auf. Sie schlecken ihm das Gesicht und die Hände ab, um ihn aufzuwecken. Doch er rührt sich nicht. Morgel fühlt dessen Puls, der jedoch nur schwach zu spüren ist und er merkt, dass das Herz nur unregelmäßig schlägt.
»Der Mann scheint sehr krank zu sein«, ruft er dem Dachs zu. »Hier kann ihm niemand helfen, nicht einmal ich. Er braucht dringend ärztliche Hilfe, die ihm nur seine Artgenossen geben können.«
»Muss er sterben?«, fragt Antony.
»Ich hoffe doch nicht«, antwortet der Kobold. »Ich bringe ihn am besten in ein Krankenhaus für Menschen.«
»Mache das. Aber schnell«, stimmt ihm der Lehrer gestresst zu. »Wir schaffen es vorerst allein hier. Komm bald wieder.«
»Alles klar«, bestätigt der Kobold. »Ich schicke euch die Waldfee vorbei, wenn ich sie sehe. Regina wird gern mithelfen.« Dann packt Morgel den Kranken am Arm, drückt die Medizintaste auf seinem Tastending und murmelt leise einen Zauberspruch vor sich hin: »Elchgeweih und Fledermaus, auf geschwind ins Krankenhaus!«, und ehe sich der Dachs versieht, sind die beiden auch schon verschwunden.

Wenige Augenblicke später sind die zwei im Treppenhaus der nahegelegenen Klinik angekommen. Willi liegt bewusstlos am Boden. Morgel bleibt unsichtbar, da Schritte auf den Treppen zu hören sind.
Mit dem Fuß stößt der Kobold einen in der Ecke stehenden Rollwagen mit allerlei blechernen Krimskrams darauf um und lässt es so richtig krachen und scheppern.
Eilig hasten zwei Schwestern und ein Arzt herbei und nehmen sich sogleich des schwer erkrankten Willi an. Sie wuchten ihn auf ein rollendes Bett und fahren hektisch davon.
Erledigt, denkt sich Morgel und koboldiert flugs wieder zurück in den Morgelwald, um an der Unglücksstelle am Ameisenbau zu helfen.

Ein störrisches Eisending

Noch immer versuchen Dachs und Karlo, das Eisengefährt aus dem Loch zu ziehen, doch es rührt sich keinen Millimeter vom Fleck.
»Irgendetwas hält dieses Eisending fest«, brummt der Keiler genervt.
»Mein lieber Karlo, das ist eine Riesenameise«, belehrt Lothar, der Fuchs, das Wildschwein. »Ich habe einmal Menschen belauscht, die an so einem eisernen Ding herumbastelten und es dabei Riesenameise nannten.«
»Echt? Das Eisending soll eine Ameise sein?«, fragt Karlo verwundert. »Die hat nur vier Beine und nicht sechs, wie all die Ameisen da unten. … Ach papperlapapp! Es ist doch egal, wie das Ding heißt. Quatsche uns nicht die Ohren voll, fasse lieber mit an.«
»Wenn ich es euch sage, das Eisending ist kein Eisending, sondern eine Riesenameise«, trichtert Lothar auf die anderen ein.
»Aber, aber, meine Freunde«, geht der Dachs dazwischen, »der Fuchs hat nicht ganz unrecht, allerdings nennen die Menschen das Eisending Dieselameise und nicht Riesenameise. Da hast du dich wohl verhört, mein lieber Lothar. Warum das Ding so genannt wird, weiß ich jedoch auch nicht. Jedenfalls ist es so.«

»Riesenameise, Dieselameise, Waldameise, da krieg ich doch gleich eine Meise. Wer kann denn da noch durchblicken? … So, wie es aussieht, wollte dieses eiserne Ameisending wieder nach Hause zu Mami. Hopphopp!«, feixt Dinco. »Nur ist sie etwas zu groß gewachsen für ihr altes Kinderzimmer. Hihi! Hopphopp!«
»Sehr ulkig«, spricht der Dachs. »Das ist wohl kaum der richtige Moment, um Witze zu reißen. Lasst uns doch lieber einmal probieren, ob das Dieselameisending nicht von allein fortfährt.«

»Wie fährt man so eine Dieselameise fort?«, möchte Morgel wissen.
»Schön, dass du wieder zurück bist«, freut sich der Dachs.
Dinco klettert in den Fußraum des Fahrerhäuschens, schaut sich um und sagt: »Du musst nur den Motor starten. Der Zündschlüssel steckt noch. Hopphopp! Dann das linke Pedal treten und mit dem langen Hebel einen Gang einlegen. Pedal loslassen. Fertig.«
»Klingt ja recht einfach. Bloß wie startet man so einen Motor?«, fragt Lothar nach.
»Och, hier liegt sogar noch eine Fettbemme herum«, freut sich Dinco und futtert gleich drauflos. Schmatzend und mit vollem Mund fügt er hinzu: »Einfach an dem Hebel drehen. Hopphopp!«
»Woher weißt du das alles?«, ist der Dachs erstaunt.
»Mein alter Zirkusdirektor, Hopphopp, nahm mich damals in der Deutz-Zugmaschine mit«, berichtet Dinco stolz. »Ich durfte vorn im Führerhaus sitzen und da habe ich beobachten können, wie man so ein Eisending fährt. Hopphopp!«
»Wofür ist der runde Griff?«, fragt Karlo verblüfft.
»Damit lenkt man hin und her«, antwortet der Bär.
»Dann werde ich mich auf den Fahrersitz setzen«, spricht der Kobold, »und du krabbelst in den Fußraum und betätigst die Pedale. Bis da unten reiche ich mit meinen Füßen nicht hin.«
»Morgel, du musst den kleinen Hebel da oben neben den vielen Lichtern und Schaltern nach rechts drehen«, rät Dinco. »Dann sollte es auch schon losgehen. Hopphopp!«

Kaum hat Dinco ausgesprochen, dreht Morgel am Starterhebel. Die Dieselameise bäumt sich plötzlich auf, hüpft nach vorn und der Motor macht einen kurzen lauten Seufzer. Auf der Ladefläche scheppert es. Die Fahrertür schlägt von allein zu. Eine schwarze, stinkende Rauchwolke breitet sich rundherum aus.

Paschinka, der direkt vor dem Auspuffrohr steht, muss husten: »Hrr-Hmm! Hrr-Hmm!« Sein Gesicht ist plötzlich voller Ruß und schwarz wie die Nacht.
Morgel ist vor Schreck vom Sitz geschlittert und hockt nun beim Bären auf dem Schoß.
»Ups, da hält uns wohl jemand fest. Hopphopp!«, feixt Dinco. »Wenn ich so nachdenke, war da noch irgendetwas mit vorkühlen oder so.«
Der Kobold klettert wieder auf den Sitz zurück, schnappt sich den Starterhebel und fragt: »Also noch einmal! Wie kühlt man denn vor?«
»Mal nachdenken. … Ah ja, ich habe es! Hopphopp! Den Hebel nur ein kleines Stück drehen und halten«, erinnert sich Dinco.
»So, ich drücke«, bestätigt der Kobold.
»Warte, warte, warte und jetzt richtig durchdrücken. Hopphopp!«
»Autsch! Das wird ja heiß unter meiner Hand. Eyers-maners-duers, noch einmal!«, schimpft Morgel und lässt den Hebel schnell wieder los. »Du meintest damit wohl eher vorglühen, statt vorkühlen?«
»Oje, das kann sein«, gibt Dinco zu. »Tut es schlimm weh?«

Morgel wiederholt den Vorgang und drückt den Hebel bis zum Anschlag durch. Erst quietscht der Anlasser vor sich hin und auf einmal blubbert der Motor langsam los. Dinco erinnert sich noch schnell, dass man das rechte Pedal, das Gaspedal, durchdrücken muss und setzt sich mit seinem Po direkt darauf. Erst zischt und gluckst es, dann macht es blubb … blubb … blubb und klopf … klopf … klopf. Der Motor kommt allmählich auf Touren und um die Ameise herum steigt eine schwarze stinkende Qualmwolke auf.

Vor lauter Nebel um sie herum sehen sie nicht, dass sich der Kipper Stück für Stück hebt. Erst als die Sicht langsam wieder frei wird, das Werkzeug auf der Ladefläche ins Rutschen kommt und laut gegen die hintere Bordwand knallt, bemerken sie das Malheur.
Paschinka hüpft vor Schreck ins Gebüsch.
»Was war das denn?«, fragt Lehrer Dachs.
Morgel dreht sich um und schaut aus dem hinteren Fenster des Fahrerhauses. Dabei kommt er mit der Hand an den Kipperhebel neben dem Sitz. Plötzlich senkt sich, wie von Geisterhand bewegt, der Kipper wieder.
»Alles in Ordnung. Nichts passiert«, ruft er dem Dachs durchs offene Fenster zu. »Dann wollen wir das Ameisending mal wegfahren.«

Dinco hält sich an der Lenksäule fest und stemmt sich mit dem linken Fuß gegen das Kupplungspedal, während Morgel den ersten Gang einlegt. Dann lässt er das Pedal langsam los und tritt mit dem rechten Fuß auf das Gaspedal. Der Motor stöhnt kurz auf und bleibt mit einem Schlag stehen. Die Dieselameise schüttelt sich.
»Abgewürgt!«, ruft Lehrer Dachs. »Du musst mehr Gas geben.«
»Irgendwie sitzen wir auf«, gibt der Kobold schulterzuckend zu bedenken. »Stopft ein paar Äste unter die Hinterräder, damit sie hochkommt. Dann probiere ich es gleich noch einmal von vorn.«

Morgel lässt die Dieselameise erneut an und legt den ersten Gang ein. Dinco nimmt vorsichtig seine Pfote von der Kupplung und tritt so fest er nur kann auf das Gaspedal. Die Hinterräder drehen zuerst kurz durch. Der Motor ächzt. Papp … papp … papp. Allmählich setzt sich das Gefährt in Bewegung und rattert hüpfend und klappernd zurück auf den Waldweg. Nur mit allergrößter Mühe kann Morgel das Lenkrad festhalten. Die Dieselameise rüttelt und schüttelt sich. Sie holpert über einen großen Stein. Genau den, den Willi zuvor von der Fahrbahn räumen wollte. Das Lenkrad reißt nach rechts und schwuppdiwupp landet das Gefährt im gegenüberliegenden Waldweggraben. Es scheppert und kracht. Dann ist es still.

Geschunden und zum Glück nur leicht verletzt grabbeln Dinco und Morgel aus dem Fahrerhaus.
»Uns ist nichts passiert«, ruft der Bär den anderen zu. »Wir haben nur ein paar Schürfwunden davongetragen und den Kopf angestoßen.«
»Leichte Kopfschmerzen sind uns sicher«, gibt der Kobold ihm recht. »Nun lasst uns endlich um die Waldameisen kümmern.«

»Was machen wir mit dem Loch im Tank?«, fragt Lehrer Dachs besorgt. »Die stinkende Plörre versickert mehr und mehr im Waldboden.«
»Gut, dass du es bemerkt hast«, antwortet Morgel. Er zieht seinen Zauberstab aus der Manteltasche und murmelt leise einen Zauberspruch vor sich hin: »Erdbeermus und Haifischflossen, was offen ist, ist nun verschlossen!« Flugs ist das Leck im Dieseltank mit einem dicken Holzpfropf versiegelt.

»Das mit der Rettung der Dieselameise hätten wir einfacher und schneller haben können«, bemerkt der Dachs. »Du brauchtest das Ding nur wegzuzaubern.«
»Ja, da magst du wohl recht haben«, gibt der Kobold feixend zu. »Aber so hat es doch viel mehr Spaß gemacht.«

Ein kolossales Rettungskommando

Unermüdlich graben Tausende von Bauarbeiterinnen, Soldatinnen und Wächterinnen nach der vermissten Mittelkönigin Kamete die Zweite. Noch immer gibt es kein Lebenszeichen von ihr. An ihrem angestammten Platz im südsüdwestlich gelegenen Thronsaal ist sie nicht aufzufinden. Offenbar hat sie sich während des Erdbebens in einer der vielen entlegenen Kammern in Sicherheit bringen wollen.
Auch Regina, die Waldfee, tastet die Grube mit ihrem Zauberstab ab, und hofft, ein Signal von ihr zu erhaschen.

Unterdes herrscht am Lazarett reges Treiben. Riesige Berge an Essensvorräten, Ameiseneiern, Larven und Puppen türmen sich auf dem Vorplatz auf. Es ist kaum ein Durchkommen zwischen den gestrandeten Ameisenmassen.

Die Mitglieder des Ältestenrates der Gemeinschaft am Komstkochsteich sitzen mit den obdachlos gewordenen Königinnen Kamete die Erste und Kamete die Vierzehnte zusammen. Sie beratschlagen, wo auf die Schnelle eine neue Unterkunft gebaut und wo ein vorübergehendes Lager aufgeschlagen werden kann. Die Zeit drängt, denn der Herbst naht, und es drohen Unwetter mit Sturm und Regen.

Einige Späherinnen geben plötzlich Alarm. Auf dem Vorplatz kommt Unruhe auf unter den Ameisen.
Obersoldatin Somsel zur Zweiten, Nummer 1 ruft eiligst die Soldatinnen und Wächterinnen dazu auf, eine Mauer zu bilden und zu den Schildern, Lanzen und Speeren zu greifen. Sie lässt unverzüglich Kampfbereitschaft herstellen, da sie Order von ihrer Mittelkönigin Kamete der Zweiten hat, jedes fremde Ameisenvolk erst einmal als Eindringling zu betrachten.

Prunkvoll geschmückt und mit viel Trara trabt eine Truppe wildfremder Waldameisen heran. Es sind Soldatinnen des Hohewurzelameisenvolkes. Inmitten des Trecks schleppen zwanzig Hilfsträgerinnen eine nahe Verwandte der beiden Königinnen auf einer Sänfte herbei. Königin Kamete die Neunte, eine Tochter der Kamete der Ersten, macht ihre Aufwartung. Vor vielen Jahren sagte sich ebendiese von ihrer Mutter los und gründete als Oberkönigin ihren eigenen Ameisenstaat in der Nähe der Hohen Wurzel unweit der Wurzelhöhle. Sie befehligt ein sehr junges und kleines Volk und deren Ameisenbau ist im Vergleich zum eingestürzten, gedrungen und mickrig.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 7 - Morgel und die Riesenameise - Das Bild zeigt, wie Königin Kamete die Neunte in einer prachtvollen Senfte von vier Hilfsträgerinnen herbeigetragen wird.

»Geliebte Mutter!«, herzt Kamete die Neunte ihre Erzeugerin. »Es tut mir ja so leid, was euch passiert ist. Gleich nachdem ich von dem Unglück erfahren hatte, eilte ich los, um die Hilfe meines Volkes anzubieten.«
»Kamete, meine liebe Tochter, es ist wahrlich ein Segen, dass du heute hierhergekommen bist«, freut sich Kamete die Erste. »Das Quelltalameisenvolk weiß nun nicht wohin und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch die Stärke aufbringen kann, von vorne anzufangen. Ich bin nicht mehr die Jüngste und meine Kräfte lassen nach.«
»Auch wenn wir damals im Streit auseinander-gegangen waren, müssen wir in der Not zusammenhalten und unsere Zwistigkeiten beilegen«, ist Kamete die Neunte bereit.
»Ich kann mich auf den Kopf stellen, ich weiß nicht mehr, welchen Anlass es für die Streitigkeiten gab«, gibt die Mutter zu. »Lass uns bitte wieder Freundinnen sein.«
»Auch dir einen lieben Gruß, geliebte Nichte«, grüßt Kamete die Neunte, Kamete die Vierzehnte. »Ihr könnt beide der Unterstützung durch mein Volk gewiss sein. Aber wo ist meine Schwester Kamete die Zweite? Ist ihr etwas zugestoßen?«
»Sie wird noch immer vermisst«, bricht Kamete die Erste in Tränen aus. »Wir müssen das Schlimmste befürchten.«

»Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben«, ist Esmeralda, die Kreuzspinne, sich sicher. »Es ist noch nicht aller Tage Abend. Es kann ja noch ein Wunder geschehen.«
»Wie wahr meine Lieben, aber ihr alle vergesst, dass hier niemand sterben kann und wird«, belehrt Morgel die Anwesenden. »Immerhin gehört ihr allesamt zur Gemeinschaft am Komstkochsteich und seid aufgrund eures damals geleisteten Schwurs unsterblich. Ihre Majestät Kamete die Zweite wird gefunden werden und sie wird wohl auf sein, so wie all eure Untertanen. Wir haben keine Verluste an Ameisenleben zu beklagen.«
»Welch ein weißer Satz«, bestätigt Lehrer Dachs. »Ich schlage vor, dass wir allesamt anpacken und am alten Buchenstumpf, gleich bei der Wurzelhöhle ein neues Zuhause für das Quelltalvolk errichten. … Ihr würdet dies doch gutheißen, werte Königin des Hohewurzelameisenvolkes? Immerhin wäre das genau neben eurem Ameisenbau.«
»Dann sei es so«, ist Kamete die Neunte einverstanden.
»So viel Einigkeit erwärmt mein Herz. Und genau aus diesem Grund gebe ich alsbald das Zepter an meine Nachkommen weiter«, verkündet Kamete die Erste. »Möge euch Glück und Zufriedenheit auf all euren Wegen begleiten.«
»Oh, ich danke dir, geliebte Mutter«, freut sich Kamete die Neunte. »Du kannst dich voll und ganz auf mich und mein Volk verlassen.«
»Auch ich bin dir sehr dankbar, liebe Großmutter, für das Vertrauen, das du in mich setzt. Ich werde dich nicht enttäuschen«, gelobt Kamete die Vierzehnte.

Am Krater bricht mit einem Mal Jubel und lautes Freudengeschrei aus. Regina, die Waldfee, und eine Untersoldatin sind auf einen Spalt zwischen gebrochenen Stützbalken gestoßen und inmitten dieses Schuttes ist der Leib der Mittelkönigin Kamete der Zweiten zu erkennen. Vorsichtig entfernen die umstehenden Ameisen Erdkrumen für Erdkrumen, Stein für Stein und Holzbalken für Holzbalken.

»Sie lebt!«, ruft Oberwächterin Wamyra zur Ersten, Nummer 6, den Königinnen, die oben am Kraterrand mitfiebern, zu. »Sie lebt! Schnell ihr Trägerinnen, fasst mit an und seid vorsichtig.«
»Welch ein Wunder!«, freut sich Kamete die Erste. »Was hätten wir nur ohne unsere kleine Waldfee gemacht? Sie ist die Größte!«
»Mit Freuden doch. Meinereiner ist von Herzen behilflich«, bedankt sich Regina bescheiden. »Euereiner sollte ihreeiner Majestätin schnellstens ins Lazarett geleiten.«
»Ich bin gesund«, stammelt Kamete die Zweite vor sich hin. »Wie geht es meinem Volk? Sind die Majestätinnen wohl auf? Bringt mich zu ihnen.«
»Euereiner Volk geht es gut. Die anderen Hoheiten verweilen bereits am Lazarett, um Euereiner Majestätin in Empfang nehmen zu können«, beruhigt die Waldfee Kamete die Zweite. »Meinereiner obliegt es nun noch, zu erledigen eine magische Mission«, fügt Regina hinzu und schwirrt geschwind davon.

Unter lauten Freudenrufen wird die Mittelkönigin von zahlreichen Trägerinnen und Ameisenmännchen aus der Grube gehievt, ins Lazarett getragen und sogleich auf Verletzungen untersucht.
»Bis auf ein paar Schürfwunden und Prellungen ist ihr nichts geschehen«, geben die Ammen Entwarnung.
Mittlerweile ist es Mittag geworden und die Sonne brennt unerbittlich auf das ungeschützte Ameisenvolk hernieder. Vierfach, nein, sogar bis zu fünffach türmen sich die winzigen Tierchen übereinander, um unter den Blättern der Büsche und Farne Schatten zu finden.
Die Spatzen Fridolin und Sparky und auch Flocke, die Post- und Sanitätstaube des Morgelwaldes, schaffen unentwegt Wassertröpfchen in ihren Schnäbeln heran, um die Brut und Larven der Ameisen zu kühlen.
Dann ist es endlich so weit. Morgel und die anderen Mitglieder des Ältestenrates treten aus dem Dickicht, wo sie notdürftig getagt hatten, hervor. Die drei Königinnen, Kamete die Erste, Kamete die Neunte und Kamete die Vierzehnte, die auf der Handfläche des Kobolds Platz genommen haben, wollen nun zu ihren Völkern sprechen.
Schnell schaffen die Trägerinnen noch Mittelkönigin Kamete die Zweite herbei, um sie zu den anderen Hoheiten mit auf die Hand zu hieven.
»Mein stolzes Ameisenvolk! Hört, was ich zu sagen habe«, ruft Kamete die Erste den aber Tausenden in Not geratenen Artgenossen zu. »Heute ist ein großes Unglück geschehen. Wir alle waren Zeuge, als unser geliebtes Heim zerstört wurde und bis auf die Grundmauern einstürzte. Wir haben unser Zuhause für immer verloren.«

Wehklagen und Raunen geht durch die Menge.
»Ruhe!«, ruft Lehrer Dachs den Umstehenden zu. »Bitte bleibt ruhig und hört, was eure Oberkönigin zu sagen hat.«
»Danke sehr! Es ist die Zeit für mich gekommen abzutreten«, schluchzt Kamete die Erste, »und den Weg für eine jüngere Generation freizumachen. Ich werde mich ab sofort als Ehrenkönigin zur Ruhe setzen. Ab heute werden meine Töchter die Regierungsgeschäfte übernehmen. Es ist mein Wunsch, dass Unterkönigin Kamete die Vierzehnte zur Mittelkönigin ernannt wird. Mittelkönigin Kamete die Zweite soll Oberkönigin und Herrscherin über das gesamte Quelltalameisenvolk werden. Als weitere Mittelkönigin schlage ich meine Ururenkeltochter Kamete die Fünfundsiebzigste vor. Zusammen mit Oberkönigin Kamete der Neunten, Herrscherin über das Hohewurzelameisenvolk, werden die drei Königinnen unser Volk in eine neue Zukunft führen.«
»Dann sei es so!«, ruft Oberkönigin Kamete die Zweite laut aus.
»Dann sei es so!«, stimmt Oberkönigin Kamete die Neunte zu.
Beide geben sich die Hände und besiegeln so das neue Bündnis.

Das Wehklagen weicht überschwänglichen Jubelschreien. Freudig und überglücklich liegen sich die Ameisen in den Armen.
Eine Handvoll Trägerinnen schleppt derweil die Ururenkeltochter der Kamete der Ersten herbei, damit diese ihr Gelöbnis ablegen kann.
»Ich bin entzückt!«, ist die frisch gebackene Ehrenkönigin, Kamete die Erste, zufrieden. »Dann sollten wir nun mit dem Ernennungszeremoniell beginnen. Ich übergebe dem Fürsten des Waldes, Herrn Morgel, das Wort.«
»Werte Majestätinnen, liebe Angehörige des Ältestenrates, liebe Gemeinschaftsmitglieder. Wir sind heute Zeuge eines tragischen Unglücks geworden, aus dem nun zur Freude aller ein kolossaler Staatenbund zweier Waldameisenvölker hervorgeht«, ruft der Waldkobold in die Menge. »Es ist mir eine Ehre, den Statuten folgend, die Ernennung der Anführerinnen des neu gegründeten Wurzelhöhlenameisenvolkes vornehmen zu dürfen. Werte Majestätinnen, hebt bitte den rechten Fühler und sprecht mir deutlich nach: Wir schwören, das Wurzelhöhlenameisenvolk im Sinne der Gemeinschaft am Komstkochsteich zu lenken und zu leiten, Gefahren und Leid abzuwehren, in friedlicher Koexistenz zu anderen Gefährten zu leben und stets ein Vorbild für alle zu sein.« Nachdem die Königinnen den Schwur nachgesprochen haben, spricht Morgel weiter: »Ich ernenne hiermit Kamete die Zweite zur Oberkönigin über das nördliche Teilvolk der neuen Wurzelhöhlenameisen. Kamete die Vierzehnte zur Mittelkönigin über das östliche und Kamete die Fünfundsiebzigste zur Mittelkönigin über das westliche Teilvolk. Alle stammen aus dem ehemaligen Quelltalameisenstaat. Oberkönigin Kamete die Neunte wird Herrscherin über das südliche Teilvolk der Wurzelhöhlenameisen, welches aus dem bisherigen Hohewurzelameisenvolk hervorgeht.«
»Und wer übernimmt das Oberkommando?«, fragt Kamete die Fünfundsiebzigste dazwischen.
»Gute Frage«, erwidert der Kobold, »dies übernehmen selbstverständlich die beiden Oberköniginnen. Und diese sollten jetzt auch das Wort ergreifen. Bitte sehr!«

»Sprich du nun zu unserem Volke, liebe Schwester, und teile ihnen mit, was jetzt zu tun sein wird«, übergibt Oberkönigin Kamete die Neunte das Wort an Oberkönigin Kamete die Zweite.
»Liebe Untertanen, uns steht eine lange und beschwerliche Ameisenwanderung bevor. Wir werden uns jetzt mit Sack und Pack zur Hohen Wurzel aufmachen, um dort einen neuen, großen, prächtigen Ameisenbau zu errichten«, verkündet die frisch ernannte Oberkönigin Kamete die Zweite den Quelltalameisen. »Die Oberbauarbeiterin Bmeiso zur Neunten, Nummer 1 des Hohewurzelameisenvolkes ist bereits am Werk, neues Land zu erschließen und weitere Unterkünfte bauen zu lassen. Wir sollten also keine Zeit verlieren und uns umgehend aufrappeln, um eine neue Welt zu entdecken. Los gehts!«

Kaum hat die Oberkönigin ausgesprochen, beginnen die Soldatinnen damit, den Trägerinnen das Gepäck anzulegen. Als Erstes werden die Ameisenammen, die von Standeswegen nicht selbst laufen brauchen, abtransportiert. Dann folgt sogleich die Brut, bestehend aus Abertausenden von Ameiseneiern, Larven und Puppen. Zu guter Letzt sind die gesammelten Vorräte dran.

»Der Nächste bitte«, ruft eine Soldatin aus der Masse heraus.
»Wer soll das denn alles fortschleppen?«, fragt Hilfsträgerin Tmüra zur Ersten, Nummer 5745 die Obersoldatin Somsel zur Zweiten, Nummer 1, als diese antritt, um eine Hucke voll grünem Blattwerk auf den Rücken geschnallt zu bekommen. »Das ist doch viel zu schwer für mich.«
»Jammere hier nicht so rum, dann hättest du von Beruf Königin werden sollen«, meckert die Obersoldatin zurück. »Euereins ist doch so stark, habe ich gehört. Du kannst mir nichts, dir nichts, das Doppelte tragen.« Und schon hat die Hilfsträgerin noch ein zweites Paket auf dem Rücken. »Und nun Abmarsch!«
Ein Vortrupp bestehend aus Späherinnen und Bauarbeiterinnen ist vorausgeeilt, um eine breite Schneise in das Unterholz und Dickicht zu schlagen, damit die unzähligen Ameisen flott auf der neuen Ameisenstraße vorankommen.
Soldatinnen haben sich alle paar Zentimeter rechts und links des Ameisenpfades postiert, um den Treck vor Überfällen und Gefahren zu sichern.

Morgel, Esmeralda, Dachs und der Waldkauz sind zusammen mit Dinco, der die Königinnen auf seiner Pfote vor sich herträgt, zur Wurzelhöhle vorausgeeilt.
»Hier sind ihre Majestätinnen in Sicherheit«, beruhigt Schröder die Königinnen. »Es ist schön feucht und kühl hier.«
»Im Schutze der Morgelhöhle können wir abwarten, bis von den Arbeiterinnen alles für einen Einzug in eueren neuen Ameisenbau hergerichtet ist«, gibt Dinco dem Waldkauz recht.
»Wir sind euch ja so dankbar«, spricht Kamete die Zweite. »Das hätte auch viel schlimmer ausgehen können. Ich bin so froh, dass all unser Volk gerettet wurde.«
»Wie wahr, meine Liebe«, gibt ihr Kamete die Neunte recht. »Nun blickt vorwärts auf eine glückliche und sichere Zukunft, hier im magischen Zirkel der Wurzelhöhle des Waldkoboldes Morgel. Die Zaubertannen Albasol und Albamon und unser pfiffiger Herr Schröder haben stets und ständig ein Auge auf alles.«
»Gut zu wissen«, frohlockt die sich selbst ernannte Ehrenkönigin Kamete die Erste. »Ich bin entzückt. Warum habe ich nicht schon früher auf unseren Fürsten des Waldes und die liebe Waldfee gehört.«
»Na ja, irgendwann hat auch der kleinste Winzling kapiert, wie toll es hier bei der Wurzelhöhle ist«, brabbelt Adalbert, der Molch, der kurz aus dem Kaminschlitz hervorlugt, vor sich hin.
Die Mäuse Mio und Pio decken derweil zusammen mit der Ricke Gertrud und dem Rehkitz ein festliches Bankett mit allerlei Leckereien auf. Auch die Hunde Paschinka und Antony vom Leinetal helfen dabei. Und wo es etwas zu essen gibt, ist sogar Fuchs Lothar vom Hocksloch mit von der Partie.
»Bei einer guten Mahlzeit lassen sich die Sorgen schnell vertreiben«, gibt Gertrud zu verstehen und stellt eilig noch eine Schüssel, gefüllt mit Grünzeug aus Blättern und Gräsern, auf den Tisch. »So, nun nehmt Platz und lasst es euch schmecken.«
Dinco setzt die vier Königinnen direkt in dem Blattwerk ab und träufelt einige Tropfen Wasser darüber.
»Wie nett dieser Bär doch ist«, bedankt sich Kamete die Zweite. »So ein Kavalier trifft man nicht alle Tage.«
»Meine hochgeschätzten Majestätinnen«, spricht Morgel, »ich werde euch jetzt kurz verlassen, um zu schauen, wie weit die Bauarbeiten des neuen Ameisenbaues vorangeschritten sind.«

Kaum, dass der Kobold vor die Tür getreten ist, braust ihm eine heftige Windböe entgegen. Nur mit Mühe behält er seinen Hut auf dem Kopf. Vor seinen Augen fliegen trockenes Laub, Äste und Zweige, ja sogar ganze Grasbatzen vorüber. Staub und Sand wirbeln hoch in der Luft und verdunkeln das Tageslicht.
»Was ist denn hier los? Eyers-maners-duers, noch einmal!«, ruft er lauthals. Jedoch kann ihn vor lauter Pfeifen und Getöse niemand hören.
Hier und da sieht Morgel Heerscharen von Waldameisen am Waldrand stehen. Sie können sich nur mit Mühe und Not an den Grashalmen festhalten, um nicht in den Sog des Luftwirbels zu geraten. Es sind tausend, ach was Millionen von Ameisen. Staunend schauen sie alle in Richtung des Baumstumpfes, wo eigentlich der Ameisenbau der Hohewurzelameisen gelegen ist.
Hoch über dem Luftwirbel schwebt Regina, die Waldfee, umher. Mit ihrem Zauberstab vollführt sie kreisende Bewegungen und beschwört einen seltsamen Zauber herauf.
»Was machst du da?«, ruft Morgel ihr zu.
»Ein Gewölbe großen Ausmaßes schafft meinereiner hier. Eine Heimstatt für die neue Wurzelhöhlenameisenfamilie«, antwortet Regina. »Die Majestätinnen beanspruchen eine Residenz mit großer Relevanz.«
»Wohl wahr, das tun sie sicher. Je größer, desto besser«, stimmt Morgel ihr zu. »Da werden sich die Königinnen sehr freuen. Das ist eine nette Geste eurerseits.«
»Für meinereiner ist das doch ein Klacks, wie deinereiner weiß«, gibt die Waldfee zu. »Schaut nur, was für ein enormes Bauwerk hier entstanden ist.«
Nachdem sich die Blätter und der Staub gelegt haben, kommt ein gut zwei Meter hoher und rund vier Meter breiter Kegel aus feinstem Waldboden, Tannennadeln und geschrotetem Grünzeug zum Vorschein. Da, wo vorhin noch ein mickriger Ameisenhaufen neben dem morschen Baumstumpf lag, erhebt sich nun ein pompös ausgestatteter Ameisenbau.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 7 - Morgel und die Riesenameise - Das Bild zeigt, wie die Waldfee Regina durch einen Zauber einen neuen Ameisenbau neben der Wurzelhöhle errichten lässt. Sie empfacht einen rasanten Wirbelwind, der alles mitreist, was nicht niet- und nagelfest ist.

Auf jeder Seite des Hügels führt je ein breiter Gang ins Innere des Baues. Gut zweihundertfünfzig Ebenen, mit acht Thronsälen und zahlreichen Ammensektionen für die Brutaufzucht, Kantinen, Wohn- und Schlafräumen, sind über unzählige Stollen miteinander verbunden.

»Da staunt deinereiner«, ist Regina entzückt. »Geh und hole ihreeiner Majestätinnen heraus und präsentiere deren neues Heim.«
»Das mache ich«, antwortet Morgel. »Die werden sicher sehr erfreut darüber sein, dass alles in so kurzer Zeit fertiggestellt ist.«
Unter den umstehenden Waldameisen bricht ein frenetischer Jubel aus. Einige liegen sich freudig und vergnügt in den Armen. Manche ringen um Worte und wieder andere weinen voller Glück.
Als Morgel mit den Königinnen vor die Wurzelhöhle tritt, können diese kaum glauben, was sie da sehen.

»Ich bin überwältigt«, spricht Kamete die Erste. »Wie habt ihr das alles geschafft?«
»Unglaublich, finde ich das«, gibt Kamete die Zweite ihr recht. »So einen riesigen Ameisenbau hätten wir mit den vielen Arbeiterinnen in hundert Jahren nicht ausgebuddelt.«
»Bedankt euch bei der fantastischen Waldfee«, antwortet Morgel. »Sie allein hat dieses Heim herbeigezaubert.«
»Dir gebührt der Dank unseres gesamten Volkes«, zeigt sich Kamete die Erste erkenntlich. »Wir werden immer in deiner Schuld stehen.«
»Meinereiner hat das gern getan«, ist Regina erfreut. »Euereiner hat das verdient. Und nun seid herzlich willkommen in euereiner neuen Zuhause.«
Morgel setzt die vier Königinnen vor dem Ameisenhaufen ab. Je zehn Soldatinnen tragen diese auf Sänften in das Innere des Baues hinein. Im Gleichschritt marschieren die umstehenden Arbeiterinnen mit Sack und Pack hinterher.

»Das war ein Tag«, seufzt Lehrer Dachs. »Was bin ich froh, dass dieses Unglück ein gutes Ende gefunden hat.«
»Jetzt muss nur noch das Eisending aus dem Wald verschwinden«, gibt Dinco zu bedenken.
»Die Dieselameise ist schon weggebracht worden«, weiß Waldkauz Schröder zu berichten. »Ein noch viel größeres Eisending hat es gepackt, verschluckt und mitgenommen.«
»Dann scheint ja alles wieder in Ordnung zu sein«, freut sich Esmeralda.
In diesem Moment kommt Flocke vorbeigeflogen und berichtet: »Dem Fahrer der Dieselameise geht es auch wieder gut. Er macht Scherze und liegt putzmunter in seinem Bett.«
»Das sind sehr gute Nachrichten«, spricht Morgel. »Nun lasst uns schlafen gehen. Gute Nacht!«

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4 Kommentare:

  1. Ich bin von den Morgelgeschichten sehr beeindruckt. Die Geschichten sind unterhaltsam, bieten viel Abwechslung, sind perfekt ausgearbeitet und es gibt viele Details und Überraschungen. Die Charaktere sind überaus interessant und es gibt viele Wendungen, die die Handlung sehr spannend machen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste immer weiterlesen. Alles in allem finde ich es sehr lehrreich und es gibt viele Lehren, die man daraus ziehen kann. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, die oder der Märchen lesen möchte.

  2. Guten Morgen, eine schöne Abwechslung, die neue Woche mal mit einem Märchen zu beginnen. Kam bei mir noch nicht vor. Also, das Leben kann überraschend und spannend sein !!

    Freundliche Grüße

  3. Eine tolle Idee, die dafür sorgt, sich für einen Moment in eine andere Welt zu begeben, um das evtl. stressige Umfeld und die eigene Hasterei zu vergessen.
    Vielen Dank!

  4. Ingeborg Löffler

    Märchenhafte Heimatkunde.
    »Riesenameise, Dieselameise, Waldameise, da krieg ich doch gleich eine Meise«, spricht Dinco, der kleine Zirkusbär.

    Mein Dank gebührt meinem lieben Freund, dem Autor Herrn Jens K. Carl, der mir die siebte Morgelgeschichte „Morgel und die Riesenameise“ gewidmet hat. Ich hatte das große Glück, diese Geschichte um einen riesigen Ameisenbau und eine eiserne Riesenameise vorab lesen zu dürfen. Sie hat mir auf Anhieb gefallen.
    Ich bekam nicht nur einen Einblick in das Leben eines Ameisenvolkes und seiner Königinnen, sondern ich erfuhr auch einiges über ein ganz reales Eisengefährt. Obendrein war ich Zeuge, wie die märchenhafte Gemeinschaft am Komstkochsteich, unter Leitung des Ältestenrates, eine kolossale Rettungsaktion organisiert.
    Dieses Märchen ist kindgerecht geschrieben, aber wegen des Vorhandenseins eines gewissen Zahlenverständnisses, erst für Kinder ab einem Alter von sechs Jahren zum Selbstlesen geeignet. Bemerkenswert ist die bildhafte Sprache. Ich hatte zu jeder Zeit die Geschehnisse vor Augen. Drei wunderschöne Schwarz-Weiß-Schnitte unterstützen die kindliche Fantasie.

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