Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich (Episode 1 der Morgelgeschichten)

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Bildinhalt: Morgelgeschichte 1 - Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich - Das Titelbild zeigt den Komstkochsteich, der umgeben ist von dichtem Wald. Am Ufer stehen der Waldkobold Morgel und das Rehkitz und schauen übers Wasser. Am Himmel tummeln sich Sperlinge.

Autor: Jens K. Carl.
Illustrationen: Jens K. Carl (KI-generiert unter Zuhilfenahme von Microsoft Copilot Pro).
Altersempfehlung: ab 3 Jahren.

Mein Dank gilt:
Frank Schumann, den Morgel-Entdecker.

Was erwartet Dich:

„Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich“ ist der Auftakt zu einer märchenhaften Reise in die tiefen Wälder Thüringens, wo Nebel über dem Wasser tanzen und die Bäume flüstern, wenn man genau hinhört. An einem kühlen Frühsommermorgen, als die ersten Sonnenstrahlen den Komstkochsteich in goldenes Licht tauchen, begegnen wir einem ungewöhnlichen Wesen: einem Waldkobold mit spitzem Hut, Zauberstab und einem Hang zu morgendlichen Schwimmrunden – Munk Orgu-Telas, der bald einen neuen Namen erhalten soll.

Doch dieser Tag ist anders. Ein kleines Rehkitz, verspielt und neugierig, hat sich beim Fangenspielen mit einem Schmetterling verirrt und stolpert mitten hinein in die Welt des Kobolds. Was als komische Begegnung beginnt – mit einem nassen Platschen und viel Gelächter – entwickelt sich rasch zu einer zarten Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Waldbewohnern. Das Rehkitz, das seine Mutter sucht, und der Kobold, der sich plötzlich mit einem neuen Namen konfrontiert sieht: Morgel.

Gemeinsam entdecken sie die Magie des Waldes – nicht nur in den Pflanzen und Tieren, sondern auch in den Orten, die sich nur jenen zeigen, die mit offenem Herzen kommen. Die Wurzelhöhle, verborgen zwischen uralten Weißtannen, offenbart sich als ein Zufluchtsort voller Wärme, Gemeinschaft und Wunder. Hier leben Tiere und Pflanzen in friedlicher Koexistenz, beschützt von Zaubertannen und begleitet von einem sprechenden Specht, der mehr weiß, als er zugibt.

Die Geschichte entfaltet sich wie ein sanfter Zauber: humorvoll, herzerwärmend und voller kleiner Überraschungen. Sie erzählt von Vertrauen, vom Ankommen und vom Wunsch, Teil von etwas Größerem zu sein. Dabei bleibt stets ein Hauch von Geheimnis in der Luft – denn nicht alles wird sofort erklärt, und manches muss man selbst erspüren.

„Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich“ ist mehr als ein Märchen. Es ist eine Einladung, die Welt mit anderen Augen zu sehen – mit den Augen eines Kobolds, eines Rehkitzes und all jener, die glauben, dass Magie dort beginnt, wo Freundschaft wächst.

Leseprobe:

Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich

Eine unerwartete Begegnung

Ein kalter Frühsommermorgen. Nebelschleier steigen über dem Komstkochsteich auf. Die ersten Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch den dichten Wald und zeichnen drollige Figuren auf das Wasser. Es riecht nach modrigem, nassem Holz. Die Vöglein zwitschern munter durcheinander, die Frösche quaken lauthals um die Wette.

Wie aus dem Nichts ist auf einmal Gesang und lustiges Pfeifen zu hören. Es wird immer lauter und lauter. Ein halbwüchsiges Männlein mit kurzer Badehose und spitzem Hut kommt aus dem dichten Wald daher gelaufen. Über seiner Schulter hängt ein großes Badetuch. In seiner Hand hält es ein kurzes Stöckchen. Es ist sein Zauberstab. Immer dann, wenn es barfüßig auf einen trockenen Ast oder einen Baumzapfen tritt, wird sein lustiges Trällern durch ein Grummeln und ein lautes Aua unterbrochen.
Wie an jedem Morgen ist es zum Teich unterwegs, um seine Bahnen darin zu ziehen.

Das Männlein ist ein Waldkobold und er nennt sich Munk Orgu-Telas. Munk lebt hier schon seit vielen hundert Jahren in der Nähe der Hohen Wurzel.

Gut gelaunt am Ufer angekommen, ist jählings ein Stöhnen und Gluckern zu hören.
Munk ist auf dem feuchten Matsch ausgerutscht und an der schmalen Uferböschung ins Wasser geplatscht. Nur sein spitzer Hut schaut noch heraus.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 1 - Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich - Ein Rehkitz, welches sich an den Komstkochsteich verirrt hat und seine Mutter, die Ricke Gertrud, sucht, sieht den Hut auf dem Wasser schwimmen. Es macht sich über das Missgeschick des Waldkoboldes lustig.

Pitschnass und von oben bis unten mit Teichpflanzen und Schlamm bedeckt, schimpft der Kobold laut vor sich hin: »Autsch, mein Po! … Eyers-maners-duers, noch einmal! Ist das glatt hier. … So ein Schlamassel. Bäh! … Nanu, wo ist denn mein Zauberstab hingeflogen? … Ich muss gleich nach ihm suchen.«

Unterdessen taucht auf der anderen Seite des Teiches ein kleines, zierliches Rehkitz auf. Beim Fangenspielen mit einem hübschen, bunten Schmetterling hat es sich hierher verlaufen und seine Mutter aus den Augen verloren. Und wie das eben manchmal so ist, hat das Kitz vor lauter Herumrennen und Toben ganz vergessen, dass es sich eigentlich nicht von ihr entfernen soll.
Das Rehkitz muss lauthals lachen und wälzt sich vor Freude am Boden umher, als es das Männlein im hohen Bogen ins Wasser platschen sieht.

»Was gibt es denn da zu feixen? Der muss aufpassen, dass ich ihm nicht die Ohren langziehe!«, schimpft Munk vor sich hin, während er im Dickicht nach seinem Zauberstab sucht. »Ah! Da ist er ja!«
»Du bist so schmuddelig«, ruft das Rehkitz dem Kobold zu. »Wie du da so reingeplumpst bist. Das sah schon schreiend komisch aus.«
»Wer bist du denn? Ich habe dich hier noch nie gesehen. Wie heißt du?«, möchte Munk wissen.
»Wer? Wie? Was? Ich?«, schaut sich das Rehkitz fragend um. »Was meinst du damit: Wie heißt du?«
»Ob du einen Namen hast, möchte ich gern wissen. … Mein Name zum Beispiel lautet Munk Orgu-Telas und ich bin ein Waldkobold.«
Das Kitz verdreht die Augen: »Echt? Munkor … was? Das kann ich gar nicht aussprechen. Also, meine Mutti nennt mich immer Rehkitz.«
»Wie einfallsreich! Rehkitz«, schmunzelt Munk. »Dann heißt deine Mutter wohl Rehricke?«
»Nein! Mutti heißt Gertrud«, erwidert das Kitz forsch.
»Du bist ja drollig. Wo kommt ihr noch mal her?«
»Och, keine Ahnung. Wir sind schon sehr weit gelaufen. Tagein, tagaus. Mir tun schon richtig die Beine weh. Mutti sagt immer, wir müssen für uns ein sicheres Plätzchen suchen. Was auch immer das bedeuten mag«, antwortet das Rehkitz.
»Ganz einfach. Das bedeutet, deine Mutter macht sich große Sorgen und wünscht sich nichts Sehnlicheres, als dich an einem sicheren Ort aufwachsen zu sehen.«
»Ist dies etwas Gutes?«, möchte das Kitz wissen.
»Klar, ist dies etwas Gutes. Das will doch jeder«, antwortet Munk. »So, nun will ich erst einmal ein paar Runden schwimmen.« …

Ende der Leseprobe!

Weitere Kapitel:

  • Eine zauberhafte Wurzelhöhle
  • Der Ältestenrat soll entscheiden
  • Die Gemeinschaft wächst

Was die Ricke Gertrud und ihr Rehkitz auf ihrer langen Reise durch das Thüringer Land erlebt haben, was es mit der geheimnisvollen zweiten Tür in der Wurzelhöhle auf sich hat, ob Morgel jemals seinen Wolfshund Banjo wiedertrifft und warum Morgel diese Tonscherben sammelt, erfährst Du in einer der nächsten Geschichten, die sicher irgendwann einmal auch für Dich hier erzählt werden. Bleib voller Neugier!

Überarbeitung des Textes und Neugestaltung der Illustrationen am 13.07.2025.

Rund um die Morgelgeschichten:

Morgelgeschichten - Das GlossariumDie Morgelgeschichten - Die Abenteuer des Waldkoboldes Morgel und seiner Freunde von Jens K. CarlDie Morgelgeschichten - Die Zaubersprüche

Die Morgelgeschichten - Der Autor

Kaufmöglichkeiten:

Morgelgeschichten - Das TaschenbuchDie Morgelgeschichten - Die Abenteuer des Waldkoboldes Morgel und seiner Freunde von Jens K. CarlDie Morgelgeschichten - Das E-Book

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8 Kommentare:

  1. „Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich“ ist ein zauberhaftes Abenteuer, das direkt ins Herz des Thüringer Waldes entführt. Schon die erste Szene am nebligen Teichrand fesselt mit lebhaften Bildern und albernem Kobold-Chaos – man spürt förmlich das kühle Wasser und hört das fröhliche Gequake der Frösche. Die Begegnung zwischen dem tollpatschigen Waldkobold Munk Orgu-Telas und dem ausgelassenen Rehkitz sprüht vor Witz und lässt nicht nur Kinder vor Vergnügen kichern.

    Die wahre Stärke dieses Buches liegt in seiner warmherzigen Botschaft: In der Gemeinschaft finden verschiedene Waldbewohner einander, helfen sich über Ängste und Einsamkeit hinweg und feiern die kleinen Wunder des Miteinanders. Jens K. Carl verwebt Humor und Magie mit einer sanften Moral, ohne je ins Kitschige zu verfallen. Mit seinen skurrilen Figuren und liebevollen, farbigen Illustrationen ist dieses Bilderbuch ein erfrischendes Leseerlebnis – absolut empfehlenswert für Jung und Alt!

  2. Bert G. P. Tönnies

    Die erste Morgelgeschichte entführt die Leser in eine märchenhafte Welt voller Fantasie und Herzlichkeit. Die Handlung beginnt mit einer unerwarteten Begegnung zwischen dem Waldkobold Munk Orgu-Telas und einem neugierigen Rehkitz. Nach einem humorvollen Missgeschick am Teich entwickelt sich eine warmherzige Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Das Rehkitz findet in der Gemeinschaft am Komstkochsteich ein neues Zuhause, und die Erzählung vermittelt auf liebevolle Weise Werte wie Hilfsbereitschaft und Geborgenheit.

    Jens K. Carl schreibt in einem bildhaften und lebendigen Stil, der besonders junge Leser anspricht. Die detailreichen Beschreibungen der Natur und der märchenhaften Figuren lassen die Geschichte lebendig werden. Der Ton ist warm und einladend, mit einer Prise Humor, die das Lesen besonders unterhaltsam macht.

    „Morgel und die Gemeinschaft am Komstkochsteich“ ist eine wunderbare Geschichte für Kinder ab drei Jahren, die sich für fantasievolle Erzählungen begeistern. Die liebevolle Darstellung der Charaktere und die positive Botschaft machen das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für Familien und junge Leser, die in eine magische Welt eintauchen möchten.

  3. Gerald Winterscheid

    Die große Ausnahme!
    Ich war gestern auf der Stuttgart Buchmesse als Gast unterwegs. Ich war beeindruckt, von der Fülle an Angeboten. Die Menschenmassen strömten wie Lämmer durch die Reihen. Von Kinderbüchern bis zur Fantasy, über Krimis und Liebesromane war alles vorhanden. Allerdings gab es auch allerlei Klimbim, fast schon wie auf einer Esoterikmesse, zu sehen.
    Eines ist mir allerdings besonders aufgefallen, der kleine Stand mit den Morgelgeschichten. Was suchen Thüringer Märchen mitten im Schwabenländle, habe ich mich gefragt. Als ich die Bücher durchblätterte und die liebevollen Schattenrisse entdeckte, war ich hin und weg. Sie unterschieden sich so extrem von den kunterbunten Büchern, die ich zuvor durchblätterte. Die kurzen Testpassagen, die ich in aller Eile anlesen konnte, führten mich sofort in eine zauberhafte Welt, die es ja real, wie mir der Autor, Herr Jens K. Carl, versicherte, im Thüringer Wald, unweit von Waltershausen, geben soll. Eine Welt verschiedenster Tiere und Pflanzen, deren Alltagsleben wir miterleben dürfen. Alle unsterblich vereint um den Waldkobold Morgel und dessen gute Freundin, die Waldfee Regina.
    Ich kann diese märchenhaften Kurzgeschichten nur empfehlen. Viel Spaß.

  4. Ingeborg Löffler

    Die Morgelgeschichten von Jens K. Carl sind sogenannte „Moderne Märchen“. Sie spielen in der heutigen Zeit und schaffen einen hervorragenden Wechsel von der realen Gegenwart in die Fantasiewelt. Hauptfiguren sind in diesem ersten Teil ein Kobold, namens Munk Orgu-Telas, und das Rehkitz. Es geht in diesem Märchen um Freundschaft, Zusammenhalt und Selbstlosigkeit innerhalb einer Gemeinschaft aus Pflanzen und Tieren.
    Die Morgelgeschichte ist lustig und ernst zugleich. Durch die einfache kindgerechte Sprache lässt die Handlung schnell verinnerlichen. Das Cover wirkt ein wenig düster, dennoch ist der Inhalt herzerfrischend und unterhaltsam.

  5. Man möchte ein Teil der Gemeinschaft sein.
    Das Märchen vom Waldkobold Munk Orgu-Telas und dem Rehkitz ist lustig und herzergreifend geschrieben. Die bildhafte Beschreibung des Waldes rund um den Teich und des Inneren der zauberhaften Wurzelhöhle ist bemerkenswert und lässt den Leser in diese wundersame Welt eintauchen. Die Sprache ist kindgerecht und einfach. Ich freue mich schon auf weitere Morgelgeschichten dieses Autors.

  6. Hallo, lieber Herr Carl,
    ihre Geschichten sind einfach total Klasse…..so spannend und witzig und auch lehrreich . Ich würde mir sehr wünschen, dass es diese als Buch zu kaufen gibt (oder gibt´s das schon?), denn diese Abenteuer sind auch zum Vorlesen in der Grundschule gut geeignet….
    Bravo und weiter so – ich bin ein großer Fan!

  7. Hallo Herr Carl, herzliche Grüsse aus Hermsdorf/Thüringen. Bin durch den Artikel im AA auf Sie und Ihre wunderbaren Geschichten gestoßen. Die schwarz-weissen Bilder dazu – einfach perfekt. Bitte machen Sie weiter so.
    Bei der 1. Geschichte bitte ich um eine kleine Korrekturlesung zum Text:
    Am täglichen Frühstück…
    In grosser Vorfreude auf weitere schöne Geschichten von Ihnen (vielleicht denken Sie über ein Buch nach?)

  8. Sehr geehrter Jens Karsten Carl, ich liebe Tiergeschichten und habe selbst schon viele geschrieben. Für jedes Enkelkind habe ich ein Büchlein geschrieben und alle Geschichten erzählen von Tieren, genau wie bei Ihnen. Es sind schöne Geschichten über den Morgel. Ich kann mich so gut in diese Natur und Tierwelten versetzen. Die letzten zwei Bücher haben mein Mann und ich über einen Eigenverlag bei Amazon veröffentlicht, vielleicht gelingt es ihnen auch. Ich wünsche Ihnen noch viele schöne Ideen und alles Gute.

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