Morgel und die Waldfee (Teil 3 der Morgelgeschichten)

5
(62)


Bildinhalt: Morgelgeschichte 3 - Morgel und die Waldfee - Das Cover des gleichnahmigen elektronischen Buches - Vor einem blauen Hintergund treffen sich das Waisenkind Tim, die Waldfee Regina und die Riesenschnecke Kunigunde in einem Birkenwäldchen. An einem Baum lehnt ein Fahrrad.

Autor: Jens K. Carl
Illustrator: Jens K. Carl
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Kleine Reihe: Das Waisenkind
Fortsetzung von: Morgel und die Abenteuer in der Waldschule

Im Gedenken an:
Regina Jürgens aus Lehrte, meiner besten Freundin
(*1968 – †2017).

Morgel und die Waldfee

»Antony! Antony!«, ruft der achtjährige Tim verzagt in das kleine Birkenwäldchen hinein. Genau dort, wo er die Tage zuvor den Hundewelpen Paschinka zurücklassen musste und den Zauberhund Antony vom Leinetal antraf.

Tims Rachen schmerzt. Er ist heiser. Kein Wort kommt aus ihm heraus. Seine Stimme krächzt wie eine alte Autohupe. Ihm ist, als steckt ein fetter Kloß im Hals.
Niemand hört seine Rufe. Niemand zeigt sich. Es ist totenstill um ihn herum.

Der Zauberhund hatte doch versprochen, dass sie sich alle hier wiedersehen werden, falls er nach ihnen ruft. Wo bleiben sie nur, fragt sich Tim.
Verzweifelt und ermüdet setzt er sich auf den Baumstamm, der nach wie vor hier am Wegesrand liegt. Er stützt sein Gesicht auf die Hände und weint. Wie konnte es nur so weit kommen, schießt es Tim durch den Kopf. Er fühlt sich verlassen und allein.

Lies nun, was bisher geschah!

Tim, der traurige Held

Gut sechs Tage ist es her. Es war an seinem achten Geburtstag, als der Junge allein am Badewasser spazieren ging. Unten im Bach fand er einen grauen Sack, der mit einem dünnen Seil zugeschnürt war. Er zog ihn aus dem Wasser. Im Inneren piepste etwas laut und zuckte wild umher.
Merkwürdig, dachte Tim. Was da wohl drinnen ist?
Er war überrascht, darin vier Hundewelpen vorzufinden. Jeder von ihnen war kaum größer als ein Eichhörnchen. Einer davon lebte noch, und so rettete Tim wenigstens diesem kleinen Kerl das Leben. Die anderen drei Welpen begrub er gleich an Ort und Stelle und bastelte aus alten Ästen ein Holzkreuz, welches er dort aufstellte.

Was das wohl für ein grausamer Mensch war, der so böse Dinge anstellte, fragte sich der Junge unentwegt.

Wie aus heiterem Himmel riss das Blätterdach auf und die Sonne warf ihre wärmenden Sonnenstrahlen direkt auf die beiden hinunter. Alles um ihn herum leuchtete plötzlich in satten Farben, die Bäume, die Sträucher, die Blumen, einfach alles. Die Luft schmeckte auf einmal honigsüß.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 3 - Morgel und die Waldfee - Tim sitzt am Ufer des Badewassers und befreit gerade den kleinen Welpen aus dem nassen Jutesack. Der kleine Hund bellt lautstark und ist voller Freude, als er Tim, seinen Lebensretter, sieht.

Tim spürte einen Lufthauch am Nacken, so, als würde etwas Unsichtbares um seinen Kopf herumflattern. Eine zarte Stimme flüsterte ihm etwas ins Ohr: ›Danke, mein kleiner Held!‹
Wer da wohl sprach, wunderte sich Tim. Weit und breit war niemand zu sehen. Ach was, dachte er, das war bestimmt nur der Wind, der ringsum durch die Bäume strich und hin und wieder aufheulte.

Paschinka soll der Hund von nun an heißen, war sich Tim sicher. So hieß auch sein Meerschweinchen, das er früher einmal besaß, als die Zeiten für ihn noch besser waren. Ihr gemeinsames Schicksal sollte die beiden von nun an zusammenschweißen.
Tim lebt nämlich seit Kurzem in einem Kinderheim. Er ist ein Waisenkind.

Da im Heim nun mal kein Tier gehalten werden darf, versteckte er den Welpen hinter einem Holzverschlag am Waldesrand. Immer wenn es ihm möglich war, brachte er Futter und Wasser vorbei und tobte mit Paschinka umher. Er wusste, niemand durfte jemals erfahren, dass er von nun an einen Hund besitzt, weder seine beiden Mitbewohner Leo und Jan noch Fräulein Wissmann, seine Betreuerin, und noch viel weniger die Heimleitung.

Fräulein Wissmann, wie sie sich selbst zu nennen pflegt, arbeitet beim hiesigen Jugendamt und hat seit dem Autounfall, bei dem Tims Eltern tödlich verunglückten, dessen Betreuung übernommen.
Sie ist immer vornehm gekleidet, mit Hut und Handtäschchen. Und duften tut sie, als wäre sie in einen Bottich voller Parfüm gefallen.
Von ihren Schützlingen, davon hat sie gleich drei hier im Heim, Jan, Leo und eben auch Tim, verlangt sie viel ab. Sie ist streng und legt großen Wert auf Disziplin, Ordnung und Bestleistungen in der Schule.

Zum Glück hat Tim „eins a“ Noten und kann hervorragend rechnen, schreiben und lesen. Er liebt Bücher und liest gern Märchen oder fantastische Geschichten. Am liebsten jedoch schaut Tim Filme über Pflanzen und Tiere jeglicher Art. Nur Sport treiben, das mag er ganz und gar nicht.
Allerdings fühlt sich Tim oft allein. Er versinkt dann in seiner eigenen kleinen Traumwelt. Dort ist er ein großer Held und kämpft gegen böse Zauberer und allerlei wildes Getier.
Tim träumt auch davon, wieder eine Familie zu haben, ein eigenes Kinderzimmer und Freunde in der Nachbarschaft, mit denen er spielen kann. Seine Eltern haben ihm zwar einen Batzen Geld hinterlassen, aber er hat keinen Schimmer, was er damit anfangen soll, wenn er einmal groß sein wird.

Auf seinem Heimzimmer wohnen noch Leo und Jan. Zwei üble Kerle. Sie sind vier Jahre älter als Tim. Er muss ihre Betten machen, das Zimmer aufräumen und deren Hausaufgaben mit erledigen. Als „Dank“ dafür darf er die beiden „Freunde“ nennen. Obendrein muss er ihnen noch die Hälfte seines wöchentlichen Taschengeldes abgeben.
Von all dem bekommt Fräulein Wissmann nichts mit, und wenn, würde sie es nicht glauben wollen, denn Leo und Jan sind ja ihre Lieblinge.

Eines Mittags folgten die beiden Jungen Tim und entdeckten ihn beim Gassigehen mit Paschinka. Sie stellten ihn zur Rede. Nur wenn er ihnen erlaube, auch mit dem Welpen spielen zu dürfen, würden sie ihn bei Fräulein Wissmann nicht verraten. Ihm blieb gar keine Wahl und so überließ er den beiden den Hund.
Sie warfen Paschinka immer wieder in die Höhe oder sich gegenseitig zu, zogen ihn an den Ohren und an den Beinen, sodass der kleine Hund weinte und schrie vor Angst.

Mit einem Mal verdunkelte sich der Himmel. Schwere Gewitterwolken zogen auf und dumpfes Donnergrollen ließ den Waldboden erzittern. Ein Sturm kam auf. Windböen wirbelten das Laub auf, sodass man seine Hand nicht mehr vor Augen sah. Äste und Zweige flogen durch die Luft.
Tim hörte auch diesmal eine zarte Stimme, die ihm etwas ins Ohr flüsterte: ›Hilf ihm, du kleiner Held!‹

Er zögerte nicht und nahm seinen ganzen Mut zusammen, schnappte den Welpen und rannte, so schnell er nur konnte, den Geizenberg hinauf. Die beiden Jungs folgten ihm auf ihren Fahrrädern. Als seine Verfolger bedrohlich näherkamen, versteckte er Paschinka im Dickicht, verknotete die Leine an einem Baum, bedeckte ihn mit Laub und lief davon, um die beiden von dem Welpen abzulenken.

Doch plötzlich war Tim von der Hatz ganz übel und schwindelig geworden. Er brach zusammen und fiel zu Boden. Tim verlor sein Bewusstsein.
An diesem Tag hatte er kaum etwas gegessen und noch viel weniger getrunken, da Leo am Morgen seinen Frühstückstee absichtlich umstieß und dieser über sein Essen und auf den Fußboden floss.

Als Tim erwachte, piepste es überall um ihn herum. Grelles, weißes Licht blendete seine Augen.
Ist das der Himmel, fragte er sich.
Eine Frau mit langen, blonden Haaren beugte sich plötzlich über ihn. Sie war ganz in Weiß gekleidet und hatte eine fürchterlich laute Stimme. Sie rief unentwegt seinen Namen. Ihm dröhnte es in den Ohren.
Tim sah sich um und entdeckte Fräulein Wissmann. Sie saß auf einem Stuhl neben seinem Bett und blätterte teilnahmslos in einer bunten Zeitschrift.
Das kann nicht der Himmel sein, war Tim sich nun sicher.
Wo bin ich hier, wollte er von der Frau im weißen Kittel wissen. Sie gab ihm zu verstehen, dass er im Krankenhaus sei. Ein alter Mann hatte ihn gestern auf einem Waldweg liegend vorgefunden und sofort die Rettung gerufen. Seitdem liege er hier im Krankenbett.

Plötzlich schoss es Tim durch den Kopf: Was ist bloß mit seinem geliebten Paschinka passiert, fragte er sich. Saß er noch immer dort im Dickicht und wartet auf seine Rückkehr?
Er wurde unruhig und entschloss sich, flugs aufzustehen, um in den Wald zu laufen. Doch zahllose Kabel, Schläuche und diese weiße Frau hielten ihn auf. Sein Herz raste. Wut kochte in ihm hoch. Doch er konnte nichts tun.

Fräulein Wissmann hielt ihm zusätzlich noch eine Standpauke. Sie machte Tim Vorwürfe, warum er am Tag zuvor nicht ausreichend gegessen habe und so leichtsinnig gewesen war. Er wisse doch, dass er auf seine Blutzuckerwerte achten müsse.
Immer würde er ihr nur Ärger bereiten. Er solle sich gefälligst ein Beispiel an seinen Mitbewohnern Jan und Leo nehmen, die sich stets anständig und diszipliniert benehmen würden.
Tim hörte ihr stumm zu. Er verdrehte die Augen und ließ den „Gewittersturm“ über sich ergehen. Es hatte eh keinen Sinn, ihr Widerwort zu geben. Tim war nun klar, diese Frau würde ihn nie verstehen.

Gleich nach dem Mittagessen war es dann endlich so weit. Tim durfte das Krankenhaus verlassen. Ihm ging es nun wieder besser.
Er zog sich in Windeseile an, warf den Rucksack über die Schulter, schnappte sein Fahrrad, das ihm Fräulein Wissmann mitgebracht hatte, und radelte, so schnell er nur konnte, zum Geizenberg hinauf, um Paschinka zu suchen.

Als er völlig abgehetzt im Birkenwäldchen ankam, war der Hund verschwunden. Er rief seinen Namen. Immer und immer wieder. Er radelte an der Siebenbuchenbank auf und ab. Er durchsuchte das Dickicht. Er kletterte auf einen alten Baumstamm, um Ausschau nach Paschinka zu halten. Doch der Welpe war nicht mehr zu sehen.
Hoffentlich war er nicht Leo und Jan in die Hände gefallen, oder es hat ihn gar der Fuchs geholt. Tim war verzweifelt. Er fragte sich, was wohl schlimmer für den kleinen Paschinka gewesen sei. Er weinte.

Was sich dann ereignete, wisst Ihr sicher noch aus der zweiten Morgelgeschichte.
Tim begegnete im Birkenwäldchen vier unsichtbaren Geistern. Sie machten ihm Vorwürfe, weil er den kleinen Paschinka im Wald ausgesetzt hatte. Einer davon hieß Antony vom Leinetal und der behauptete von sich, ein Zauberhund zu sein. Zumindest konnte der Hund sprechen.
Tim erzählte ihm, dass er krank war und deswegen den kleinen Welpen hier im Wald zurücklassen musste. Und Ihr wisst sicher noch, dass Tim einen Schwur leistete, um den Zauberhund und auch Paschinka nochmals sehen zu dürfen. Einen Morgelschwur. Einen, den man nicht brechen darf.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 3 - Morgel und die Waldfee - Tim hat eine Unterredung mit dem Hund Antony vom Leinetal. Antony möchte wissen, warum Tim Paschinka gestern im Wald ausgesetzt hatte.

Lies nun weiter, was danach geschah!

Tim brach den Morgelschwur, welchen er gegenüber dem Zauberhund geleistet hatte, noch am selben Abend.
Als er abends ins Heim zurückkehrte, zerrten die beiden Jungs, Leo und Jan, Tim in eine Ecke im Keller. Sie schlugen und brüllten so lange auf ihn ein, bis er verriet, dass Paschinka auf Nimmerwiedersehen verschwunden war. Er erzählte ihnen auch von der Begegnung mit dem Zauberhund Antony vom Leinetal und den anderen Geistern im Birkenwäldchen, die den kleinen Welpen offenbar entführt hatten.
Die beiden glaubten ihm natürlich kein Wort. Für sie war Tim ohnehin nur ein Spinner. Ein Fantast. Einer, der sich immer irgendwelche Schauermärchen ausdenkt, um sich interessant zu machen.
Zum Glück kam der Hausmeister hinunter in den Keller und so ließen Leo und Jan von dem Jungen ab und machten sich umgehend aus dem Staub.

Auch Tim blieb nur noch die Flucht. Er schnappte sein Fahrrad und machte sich auf den Weg hinauf zum Birkenwäldchen, um nach dem Zauberhund zu rufen.
Sein Kopf brummte von den Schlägen und der Bauch tat ihm weh. Immer wieder musste er sich mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und das Blut von der Lippe wischen. Sein Hals schnürte sich allmählich zusammen. Das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer und er bekam kaum noch ein Wort heraus. Tim ahnte ja nicht, dass er nach dem Schwurbruch mit einem Stimmenverzerrungszauber belegt war. Je näher er dem Birkenwäldchen kam, umso weniger war er für die Bewohner des Morgelwaldes zu hören.
Über eine Stunde wartete und suchte Tim nach Antony. Dann gab er auf und radelte verzweifelt zurück ins Kinderheim.

Warum hört mich nur keiner, fragte er sich? Tim verstand die Welt nicht mehr. Er war traurig und fühlte sich allein. Nachts lag er lange wach und grübelte. Auch die Schule interessierte ihn nicht mehr. Teilnahmslos ließ er die Schikanen Leos und Jans über sich ergehen. Niemandem konnte er sich anvertrauen. Niemand hätte ihn verstanden.

Tim entschloss sich dennoch, jeden Tag an die Stelle im Birkenwäldchen zurückzukehren. Er hoffte darauf, dass sich der Zauberhund doch noch eines Tages hier zeigen wird.

Tims wundersame Begegnung im Zauberwald

Auch heute sitzt Tim wieder auf dem alten Baumstamm im Birkenwäldchen, so wie die ganzen Tage zuvor. Völlig in Tränen aufgelöst, stützt er sein Gesicht auf die Hände. Sein Hals schmerzt.
Am liebsten würde er von hier abhauen und dem Kinderheim für immer den Rücken zukehren. Doch wo soll er hin? Was würde dann aus Paschinka werden?

Die wirren Gedanken sind schlagartig verflogen, als ein greller Blitz auf ihn herniederfährt. Eine hell leuchtende, glitzernde Wolke aus sonderbarem Staub umhüllt seinen Körper.
Tim ist ganz benommen. Sein Gesicht glüht, die Wangen beben. Seine Arme und Beine zittern wie Espenlaub. Alles um ihn herum leuchtet plötzlich in satten Farben, das Grün der Pflanzen, das Blau des Himmels. Die Luft ist sauber und schmeckt honigsüß. Von überall her fliegen ihm lautstark die Stimmen der Tiere, die Gesänge der Vögel, das Wispern der Insekten und das Grollen der Bäume und Sträucher zu. Er kann sie mit einem Mal alle hören. Da, wo eben noch karge und kranke Birken standen, ragen riesige und unversehrte Birken, Tannen, Kiefern, Buchen und Eichen weit in den Himmel hinauf. Am Boden blühen zwischen prächtigen Farnen unzählige Blumen und Sträucher, an denen riesige, pralle Früchte und Beeren hängen.

Eine leise, zarte Stimme spricht zu ihm: »Nach wem ruft euereiner denn da, kleiner Herr?«
Vor Tims Augen schwirrt ein winziges Wesen auf und ab. Kaum größer als eine Libelle. Es ist in ein glitzerndes Gewand gehüllt, hat hauchdünne Flügel und einen gläsernen Stab in der Hand.
Träume ich, denkt Tim und fragt mit krächzender Stimme: »Was ist gerade geschehen? Sie können mich hören? Wo bin ich hier und wer sind sie?«
»Meinereiner heißt Regina und ist eine Fee des Waldes. Meinereiner ist hier im Morgelwald zuhause. Wo sonst! Meinereiner beobachtet euereiner schon eine ganze Weile«, antwortet sie und befreit Tim mit einem Handstreich von dem Stimmenverzerrungszauber. »Warum hat man euereiner mit diesem sonderbaren Zauber belegt?«
»Eine echte Fee?«, ist der Junge erstaunt und reibt sich dabei die Augen. Plötzlich muss er husten, plustern und würgen, bis ihm in der Tat ein faustdicker Kloß aus dem Halse hüpft, welcher dann im hohen Bogen einer Böschung hinunterkugelt und dort irgendwo zwischen den dicken Bäumen und Farnen verschwindet. »Was war das denn?«, ruft er noch hinterher.
»Nun atmet erst einmal tief durch und erzählt meinereiner, was euereiner widerfahren ist. Das Beste wird sein, euereiner sagt meinereiner zuerst, wie euereiner heißt, kleiner Herr.«
Der Junge holt kräftig Luft und presst sie wieder heraus. »Ich heiße Tim«, antwortet er. »Ich bin auf der Suche nach einem Zauberhund. Sein Name ist Antony vom Leinetal.«
»Was begehrt euereiner von diesem Zauberhund?«, fragt die Waldfee nach.

Dann erzählt Tim der Fee seine ganze Geschichte. Sie hört ihm aufmerksam zu.

Gerade als Tim mit seiner Erzählung zum Ende kommt, taucht, wie aus dem Nichts, der Waldkobold Morgel am Birkenwäldchen auf. Er ist schnellstens hierhergeeilt, da plötzlich in der Wurzelhöhle alle Alarmglocken schellten. Das passiert immer genau dann, wenn ein fremdes Wesen durch Zauberei die unsichtbare Barriere durchbricht und in das Innerste des Morgelwaldes eindringt.

»Waldfee Regina, ihr hier?«, fragt Morgel verdutzt nach und verbeugt sich hutschwenkend vor ihr. »Seid willkommen, holde Waldfee! Und wer ist dieser Eindringling?«
»Meinereiner ist erfreut, deinereiner hier zu sehen, Munk Orgu-Telas, Fürst des Waldes!«, erwidert Regina. »Seinereiner behauptet, Tim zu heißen und den Zauberhund Antony vom Leinetal zu kennen.«
»Tim? Tim? Müsste mir der Name irgendetwas sagen?«, überlegt der Kobold und kratzt sich dabei an der Stirn. »Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, dessen Bekanntschaft gemacht zu haben. Kann es sein, dass ich langsam vergesslich werde? Eyers-maners-duers, noch einmal!«
»Der Zauberhund hat mir meinen Paschinka weggenommen«, ruft Tim dazwischen.
»Paschinka? Ja, einen Paschinka kenne ich. Er ist gesund und munter und lebt bei mir in der Wurzelhöhle. … Ach, der Tim, der, der einen Morgelschwur geleistet hat«, erinnert sich der Kobold nach einer Weile. »Stimmt, Antony hat mir von dir erzählt.«
»Ach, dieser komische Schwur. Das ist doch nur Kinderkram«, winkt Tim ab.
»Nur Kinderkram? Eyers-maners-duers, erst noch!«, schimpft Morgel erbost los. »Was glaubst du wohl, warum dich keiner mehr hören konnte und warum Antony sich nicht gezeigt hat? Du hast den Schwur gebrochen! Wem hast du von uns erzählt? Sprich rasch!«
»Ich? Niemandem«, antwortet der Junge und senkt verlegen seinen Kopf.
»Lüge uns nicht an. Wer weiß vom Zauberhund?«, bohrt Morgel nach.
»Meine Freunde, Leo und Jan. Sie wollten auf Biegen und Brechen wissen, wo ich Paschinka versteckt habe. … Die haben mich geschlagen. Schau hier, mein Zahn ist ganz locker! Ich musste ihnen vom Zauberhund erzählen.«
»Das sind dann sicher keine Freunde, wenn sie euereiner gehauen haben«, stellt die Waldfee fest. »So etwas machen wahre Freunde niemals.«
»Es tut mir ja leid, ich hätte den Zauberhund nicht verraten dürfen«, bricht Tim in Tränen aus. »Aber die beiden Jungs sind viel größer und stärker als ich.«
»Das war in der Tat nicht richtig! Wenn du jemandem etwas versprichst, dann musst du das Versprechen auch halten«, belehrt ihn der Kobold. »Ein Schwur ist wahrlich kein Kinderkram.«
»Das will ich mir von nun an merken. Versprochen!«, schwört Tim. »Bestraft ihr mich nun? Verwandelt ihr mich jetzt in ein wildes Tier oder gar in einen Stein?«
»Na so ein Unfug erst noch! Wie kommt euereiner denn auf so etwas?«, möchte die Waldfee wissen. »Euereiner schaut wohl zu viel Fernsehen?«
»Warte kurz hier, Tim! Wir müssen uns beraten, was wir mit dir anstellen werden«, spricht Morgel und nimmt die Fee zur Seite.

»Was soll nun mit diesem Tim geschehen?«, fragt der Kobold flüsternd der Fee ins Ohr. »Er hat uns gesehen und mit uns gesprochen. So können wir ihn nicht ziehen lassen.«
»Deinereiner hat natürlich recht«, stimmt Regina zu. »Verwandeln wir den kleinen Herren doch einfach in einen Kobold, so wie deinereiner einer ist.«
»Nee, nee, das geht gar nicht!«, lehnt Morgel ihren Vorschlag vehement ab. »Erstens ist der Knabe viel zu jung und unerfahren und zweitens binde ich mir doch in meinem Alter keinen Koboldlehrling mehr ans Bein.«
»So alt ist deinereiner nun auch noch nicht. In Koboldsäkulums gerechnet, ist deinereiner quasi noch nicht einmal aus den Flegeljahren raus«, gibt Regina dem Kobold zu verstehen.
»Oh, danke, wie schmeichelhaft. Wie dem auch sei, er muss zurück in seine Welt, in die Welt der Menschen, und das am besten sofort. Ich weiß zwar noch nicht warum, aber ich habe so eine Ahnung, dass er uns dortzulande zukünftig eher von Nutzen sein könnte.«

»Deinereiner hat es gehört, dort ist der kleine Herr aber schutzlos den anderen beiden kleinen Herren ausgeliefert. Und was wird aus seinereiner Paschinka?«, fragt Regina nach. »Wir sollten den kleinen Herren von der Pein und der Knechtschaft der anderen beiden kleinen Herren befreien.«
»Wie stellt ihr euch das vor?«, möchte Morgel wissen. »Was Paschinka angeht, so bin ich der Meinung, dass er nach seinen schlimmen Erlebnissen besser hier im Morgelwald leben sollte. Dessen Erziehung ist noch längst nicht abgeschlossen. Ich neige dazu, dem Ältestenrat vorzuschlagen, den Welpen für immer in die Gemeinschaft am Komstkochsteich aufzunehmen.«
»Was Paschinka betrifft, ist meinereiner einverstanden. Was den kleinen Herrn betrifft, so wird meinereiner dem kleinen Herrn einen Wächter zur Seite stellen. Einen guten Dämon. Dieser wird den kleinen Herrn vor jeglichem Leid bewahren«, antwortet die Fee. »Meinereiner schwebt da auch schon ein passendes Abbild vor, und zwar Wolfshund Banjo. Deinereiner einstiger Weggefährte. Dieses Abbild sollte Furcht einflößend genug sein, für dessen Peiniger.«
»Aha, ich verstehe. Er tritt immer dann rechtzeitig in Erscheinung, wenn man Tim etwas Böses tun will«, ist Morgel begeistert.
»Genau, und der kleine Herr hat keine Ahnung davon und denkt, die anderen kleinen Herren haben Respekt vor seinereiner bekommen. Also meinereiner ist entzückt von unsereiner Idee«, freut sich Regina und fliegt Funken sprühend einmal um den Kobold herum. »Meinereiner wird dem kleinen Herrn schnurstracks einen Vergessenszauber auferlegen und Tim in seinereiner Welt zurückschicken. Das seinereiner hier und jetzt Erlebte wird ratzeputz ausgelöscht sein. Auch des kleinen Herren Paschinka wird seinereiner sogleich nicht mehr kennen.«
»Gut, dann sei es so!«, stimmt Morgel wohlwollend zu.

Tim blieb die ganze Zeit über, wie versteinert an seinem Platz stehen.
Plötzlich vernimmt er ein Rascheln zwischen den Farnen. Blätter wiegen sich hin und her. Was ist das, fragt er sich und bemerkt, dass eine fette Waldschnecke auf ihn zuschlittert. Deren Schneckenhaus ist so groß wie eine Honigmelone und sicher auch so schwer, bemerkt der Junge. Die Schnecke ist so riesig, dass ihm ihre Fühler mit den schwarzen Augen fast bis zum Bauchnabel reichen.
»Du stehst Kunigunde im Weg«, schimpft die Riesenschnecke ihn an.
»Das tut mir leid, liebe Kunigunde«, entschuldigt sich Tim und macht sogleich einen Schritt zurück. Dabei tritt er auf eine apfelgroße Walderdbeere. Die überreife Frucht platzt auf, wie eine Wundertüte und ihr Saft und das purpurrote Fruchtfleisch tropfen von den Bäumen, Sträuchern und den Farnwedeln herab.
»Du Tölpel! Kannst du nicht aufpassen, wo du hintrittst«, faucht Kunigunde ihn an. Dann aber atmet sie tief durch und saugt den Erdbeerduft in sich hinein. »Schnuppere doch mal, was für ein Wohlgeruch. Mmh, wie frisches Erdbeerkompott!«
Die Schnecke schlittert ganz dicht an Tims Schuhen vorüber und hinterlässt eine dicke Schleimspur an dessen Sohlen. Danach macht sich Kunigunde über die Reste der Erdbeere her und schleckt alles in Windeseile auf. Noch ehe sich Tim versieht, verschwindet die Schnecke so schnell, wie sie gekommen war im Dickicht neben dem Birkenwäldchen.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 3 - Morgel und die Waldfee - Die Waldfee Regina und der Waldkobold Morgel sprechen zusammen im Wald mit Tim über den gebrochenen Morgelschwur. Belauscht werden sie dabei von der Riesenschnecke Kunigunde. Tims Fahrrad lehnt an einer alten Birke.

Das war sicher eine Zauberschnecke, denkt er noch. Zauberhunde, Zauberschnecken, Feen und Kobolde, was ist das für eine fantastische Welt, fragt er sich. Am liebsten würde er für immer hier leben wollen.

Wenig später kommen die Waldfee und der Kobold zurück. Noch ehe Tim seinen Wunsch, hier bleiben zu wollen, äußern kann, hält ihm Regina ihren gläsernen Zauberstab vors Gesicht. Ein grelles Licht blendet kurz seine Augen. Wie vom Blitz getroffen ist der Junge aus dem Morgelwald verschwunden und schon sitzt er wieder auf dem alten Baumstamm in dem kärglichen Birkenwäldchen.

Tim und seine Peiniger

Tim hebt seinen Kopf und sieht sich um. Warum bin ich hier im Wald? Wie bin ich hierhergekommen, fragt er sich.
Er schaut auf seine Uhr.
Oje, fast schon Mitternacht. Ich muss eingeschlafen sein und geträumt haben, denkt er sich. Na, das gibt wieder Ärger.

Der Junge schnappt sich sein Fahrrad und radelt, so schnell er nur kann, zurück ins Kinderheim. Dort erwartet ihn bereits Fräulein Wissmann. Ohne ein Wort zu sprechen und mit strengem Blick schickt sie ihn sofort zu Bett. Zuvor soll er gefälligst noch seine schmutzigen Schuhe putzen, gibt sie ihm mit einem Fingerzeig zu verstehen.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 3 - Morgel und die Waldfee - Tim trifft im Eingangsbereich des Kinderheimes auf Fräulein Wissmann. Sichtlich genervt von seinem Verhalten hält ihm eine gehörige Standpauke und schickt ihn auf sein Zimmer.

Tim zieht sich sogleich in sein Zimmer zurück. Ihm knurrt der Magen. Er verspürt Hunger. Zum Glück hat er auf seinem Schrank noch ein paar vertrocknete Kekse versteckt, welche er schnell in sich hineinstopft.
Danach macht er sich über seine Schuhe her. Etwas verblüfft betrachtet er die Schleimschicht an der Sohle. Dicker, klebriger, grünlich schimmernder Schleim. Wie mag der wohl dort hingekommen sein, fragt er sich. Als er den Klipper mit einem Lappen abwischen will, blitzt für einen kurzen Moment das Bild einer riesigen, fetten Waldschnecke vor seinen Augen auf, welche gerade an einer übergroßen Walderdbeere knabbert. Was war das denn, wundert sich Tim. Er berührt den Schleim ein zweites Mal. Wieder erscheint für einen Bruchteil einer Sekunde dieses Bild vor ihm. Seltsam, denkt Tim. Was hat es damit wohl auf sich? Das Putzen der Schuhe muss warten, entscheidet er und verstaut diese tief am Boden seiner Klamottentruhe, die er unter seinem Bett stehen hat. Das muss ich erst noch genauer ergründen, nimmt Tim sich vor. Dann geht er schlafen.

Kaum dass Tim eingeschlafen ist, wird er von Leo unsanft geweckt: »Mach das Zimmer sauber und putze unsere Schuhe. Los jetzt! Morgen früh ist Zimmerkontrolle angesagt.«
»Ich bin müde, lass mich schlafen«, murmelt Tim schläfrig unter seiner Zudecke hervor, »ich werde das gleich nach dem Aufstehen erledigen.«
»Du machst das jetzt! Los, raus aus den Federn!«, brüllt Leo Tim an und greift nach dessen Nachthemd, um ihn mit Gewalt aus dem Bett zu zerren.

Bildinhalt: Morgelgeschichte 3 - Morgel und die Waldfee - Über Tims Bett ist plötzlich der große Kopf eines Dämons mit roten Augen aufgetaucht. Es ist ein Abbild des Wolfshundes Banjo. Leo sitzt erregt auf dem Fußboden und Jan steht neben ihm.

In diesem Augenblick tauchen über Tim zwei furchterregend rot blitzende Augen auf. Danach wird ein mit grauem Fell bewachsenes Antlitz sichtbar. Es knurrt Leo an und fletscht die Zähne dabei.
Leo lässt vor Schreck Tims Hemd los und stolpert zwei Schritte zurück. Er stürzt längelang zu Boden. »Was ist das? Ist das ein Ungetier?« Ihm schnürt es mehr und mehr den Hals zu und er krächzt: »Ich flehe dich an, tue mir nichts!«
»Was ist los mit dir? Hast du ein Gespenst gesehen?«, fragt Jan, der nun auch mittlerweile erwacht ist.
»Pass auf Jan! Dort neben Tim, ein grausiges Ungetier«, warnt Leo, dessen Gesicht von Furcht gezeichnet ist.
»Was für ein Ungetier? Ich sehe nichts«, schaut Jan sich um.
»Tim, Tim, sag diesem Ding, es soll auf der Stelle verschwinden! Ich lasse dich auch für immer in Ruhe! Versprochen! Hilf mir, Tim!«, fleht Leo ihn an.
Tim erhebt sich aus dem Bett, schaut sich um und spricht: »Ich habe zwar keine Ahnung, was du da zu sehen glaubst, Leo, aber dann vertreibe ich das Untier eben. Husch, husch! Weg von hier, du Ungetier! Husch, husch!«, ruft er laut in den Raum und wedelt dabei mit den Armen hin und her.
Der Wächter zieht sich daraufhin zurück und dessen Antlitz verschwindet so schnell, wie es gekommen war.

»Ich nehme dich beim Wort, Leo. Von nun an lasst ihr beiden mich in Ruhe und eure Sachen räumt ihr in Zukunft selbst auf. Auch werde ich eure Hausaufgaben nicht mehr erledigen«, gibt Tim mit geschwollener Brust und ernster Miene den beiden zu verstehen. »Habt ihr mich verstanden? Ansonsten rufe ich das Ungetier wieder herbei.«
»Nein, bitte nicht! … Wir schwören es dir! Ab sofort lassen wir dich in Frieden. Versprochen!«, stimmen die Jungs zu.
»Ach, und noch etwas, ich möchte mein Taschengeld wiederhaben, alles, auf Heller und Pfennig. … Und nun gehe ich wieder zu Bett. Gute Nacht ihr zwei! Vergesst nicht, das Licht zu löschen.«
Tim legt sich hin, zieht die Decke über seinen Kopf und atmet erst einmal tief durch. Ihm ist übel. Die Knie zittern und sein Herz klopft so kräftig und schnell, dass er den Puls am Hals und an den Schläfen spürt. Endlich ist es vorbei, freut er sich. Tim schließt die Augen und schläft zufrieden ein.

Am nächsten Morgen sind Leo und Jan wie umgewandelt. Als Tim erwacht ist das Zimmer aufgeräumt und es blitzt von oben bis unten. Bei der Zimmerkontrolle erhalten die drei von Fräulein Wissmann ein dickes, fettes Lob. Auch das Fräulein ist auf einmal überfreundlich und Tim erlebt das erste Mal, dass ihr ein Lächeln übers Gesicht huscht.

Alles ist plötzlich andersherum, so freundlich und hell. Tim spürt, dass das Leben hier im Heim nicht so übel sein muss, wie er es bisher durchlebt hat.

Beim gemeinsamen Frühstück fragt Jan Tim noch: »Möchtest du deinen Paschinka nicht hier im Heim wohnen lassen?«
»Was für ein Paschinka?«, fragt Tim verdutzt zurück. »Ich habe keine Ahnung, was du damit meinst.«

Die Gemeinschaft wächst weiter

Unterdes ruft Morgel alle Gefährten der Gemeinschaft am Komstkochsteich an der Wurzelhöhle zusammen, um von der heutigen Entscheidung des Ältestenrates zu berichten: »Nun ist einige Zeit vergangen und Paschinka hat sich hervorragend bei uns eingelebt. Da er erst wenige Wochen alt ist, muss er noch vieles lernen und vor allerlei Gefahren geschützt werden. Es ist daher nicht geboten, ihn wieder in die Obhut der Menschen zu übergeben. Unser lieber Antony vom Leinetal wird sich weiterhin seiner annehmen und Paschinka wird ab sofort die Waldschule des Lehrers Dachs besuchen. Aus diesen Gründen ist der Ältestenrat zu dem Entschluss gekommen, Paschinka als ein festes Mitglied der Gemeinschaft am Komstkochsteich aufzunehmen. Seid ihr damit einverstanden?«
»Ja, ja!«, jubeln alle los und hüpfen voller Freude aufgeregt im Kreis herum.
»Dann sei es so!«, stellt Waldkauz Schröder fest.
»Lasst uns sogleich mit der Aufnahmezeremonie beginnen«, ruft Esmeralda, die Kreuzspinne, den Umstehenden zu.

»Tritt bitte vor, Paschinka«, fordert der Kobold ihn auf.
»Tut das auch nicht weh?«, fragt der Welpe verschüchtert.
Morgel beugt sich daraufhin zu ihm hinunter und flüstert in dessen Ohr: »Das kribbelt ein wenig. Es wird dir sicher gefallen.«
Der Kobold zieht sodann seinen Zauberstab heraus und tippt damit Paschinka auf die Stirn. Ein blau funkelndes Licht erscheint und tanzt um dessen Kopf herum. Eine Wolke aus silberglänzenden Sternenstaub umhüllt seinen Körper und steigt danach empor.
»Huch, das kitzelt ja wirklich überall«, kichert der Hund vor sich hin.
»Pssst! Du musst still sein«, ruft ihm Antony von hinten zu.
»Du bist von nun an ein Gefährte der Gemeinschaft am Komstkochsteich«, spricht Morgel die Zauberformel. »Solange du das thüringische Land nicht verlässt, ist dir ewiges Leben vergönnt. Die Gemeinschaft wird stets für dich sorgen, dir Frieden und Sicherheit bieten. Sei von Herzen willkommen!«

Ende!

Ob Tim die Waldfee Regina, den Waldkobold Morgel, den Zauberhund Antony vom Leinetal oder Paschinka irgendwann einmal wiedersehen wird und ob es Antony gelingt, Paschinka zu einem pfiffigen Hund zu erziehen, erfährst du in einer der nächsten Geschichten, die sicher irgendwann einmal auch für dich hier erzählt werden. Bleib voller Neugier!

Kleine Reihe: Das Waisenkind
Fortsetzung von: Morgel und die Abenteuer in der Waldschule

Erfahre mehr über die Figuren, Dinge und Orte in den Morgelgeschichten.
Erfahre mehr über die Zaubersprüche in den Morgelgeschichten.
Erfahre mehr über den Autor und Illustrator der Morgelgeschichten.

Bitte bewerten Sie diese Geschichte:

Klicken Sie auf einen Stern, um eine Bewertung abzugeben.

Durchschnittliche Bewertung. 5 / 5. Stimmenzahl: 62

Bisher keine Stimmen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

5 Kommentare:

  1. Bert G. P. Tönnies

    Die dritte Morgelgeschichte, Morgel und die Waldfee, setzt die zauberhafte Erzähltradition von Jens K. Carl fort und knüpft an die vorherige Geschichte Morgel und die Abenteuer in der Waldschule an.

    Die Handlung dreht sich um den achtjährigen Tim, der einen Hundewelpen rettet und sich plötzlich in einer magischen Welt wiederfindet. Die Geschichte entfaltet sich mit einer Mischung aus Spannung und Fantasie, während Tim auf geheimnisvolle Weise mit einer Waldfee, einem Waldkobold und anderen magischen Wesen in Kontakt tritt.

    Carl bleibt seinem liebevollen und bildhaften Schreibstil treu. Die Sprache ist poetisch und atmosphärisch, wodurch die märchenhafte Stimmung perfekt eingefangen wird. Besonders beeindruckend ist die emotionale Tiefe der Geschichte, die das Thema Mobbing, aber auch Mitgefühl und Hoffnung aufgreift.

    Morgel und die Waldfee ist eine wunderbare Fortsetzung der Morgelgeschichten und eignet sich hervorragend für junge Leser ab vier Jahren sowie für Erwachsene, die sich von märchenhaften Erzählungen verzaubern lassen möchten. Wer bereits die vorherigen Morgelgeschichten mochte, wird auch diese mit Freude lesen.

  2. Der Band 1 der Morgelgeschichten ist wunderschön. Mein Sohn kann nicht genug davon bekommen. Letztens waren wir am Komstkochsteich unterwegs. Er glaubte, den Morgel dort hinter den Büschen entdeckt zu haben. 😀

  3. Ich finde diese Geschichte sehr schön. Das erinnert mich auch an meinen Vater, der ein sehr guter Geschichtenerzähler war. Am Sonntag, war manchmal unsere Veranda voll besetzt, auch Kinder aus der Nachbarschaft, sassen am Boden und lauschten dem Märchen von meinem Vater. Man hätte eine Nadel fallen hören. Es war eine schöne Zeit. Machen Sie weiter so! Viel Erfolg wünsche ich. Anita Sch.

  4. Mobbing & Märchen.
    Märchen nehmen meist ernsthafte Themen aus dem Alltag auf. Dieser Teil der Morgelgeschichten beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema Mobbing. Wer schon einmal ein Mobbingopfer war, hat sich sicher einen solchen märchenhaften Wächter an die Seite gewünscht, um sich aus einer aussichtslosen Situation zu befreien, so wie in dieser Geschichte beschrieben. Die Sprache ist kindgerecht und einfach.

  5. Werter Herr Carl. Mit Begeisterung lese ich Ihre Morgelgeschichten. Ich halte diese für sehr gelungen. Sehr modern und nahe am Puls der Zeit. Das erwartet man von einem Märchen eher weniger. Wie ich im Allgemeinen Anzeiger lesen konnte, suchen Sie einen geeigneten Verlag. Viel Glück dabei.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert