
Georg und der Drache aus der Drachenschlucht
Frei interpretiert nach: „Sage vom Drachentöter von Eisenach“,
Autor: Jens K. Carl
Illustrator: Jens K. Carl (KI-generiert unter Zuhilfenahme von Microsoft Copilot Pro).
Veröffentlicht am: 15.07.2025
In den sanften Hügeln am Rand der Stadt Eisenach, wo die Drachenschlucht sich wie ein grünes Band durch den Wald schlängelt, arbeitete Georg als Hausmeister einer kleinen Schule. Tagsüber reparierte er tropfende Wasserhähne, schloss Türen und lächelte still den Kindern zu, die „Herr Georg“ riefen, als sei er ihr Ritter der Gänge.
Doch nachts träumte Georg schlecht. Immer wieder sah er einen riesigen Drachen mit glühenden Augen in den Tiefen der Schlucht. Und manchmal – so glaubte er – hörte er ihn tatsächlich brüllen, wenn der Wind durch die Schlucht fegte. Eines Herbstmorgens fand er einen Zettel am Schultor: „Ich bin zurück. Und ich habe Hunger. Drachenschlucht gehört mir. – L.“ Georgs Hände zitterten, als er den Zettel las. „Das ist doch ein Witz. Ein Kinderscherz… oder?“ Doch tief in ihm regte sich etwas. Eine Erinnerung? Eine Ahnung? Angst? „Du bist gekommen“, dröhnte eine Stimme. Der Drache hockte zwischen Moos und Nebel, riesig, majestätisch, leuchtend. Der Drache lachte so tief, dass die Steine bebten. Georg trat näher. „Ich habe Angst. Mehr als je zuvor. Aber es reicht. Die Kinder fürchten sich. Und ich… ich fürchte mich selbst, wenn ich nichts tue.“ Drache: „Du wagst es…“ Plötzlich begann der Drache sich zu verwandeln – nicht in Rauch oder Staub, sondern in Licht. Georg fiel auf die Knie. Das Brüllen war verstummt. Nur Wind blieb. Am nächsten Morgen fanden die Kinder in der Schule ein gemaltes Bild von Georg, wie er in der Drachenschlucht stand – und einen Drachen, der sich verneigte. Niemand wusste, wer es gemalt hatte. Aber in Eisenach sprach man wieder vom Drachentöter. Und diesmal war er einer von uns. |